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Geniessen Kultur + Lifestyle Reise

Lanzarote – Wein vom Fusse der Feuerberge.

5 Absätze Geschichte – die Wurzeln des kanarischen Weines.

Der erste Wein erreichte die Kanaren wohl, als die Römer im 1. Jhd. n. Chr. auf der Isla de Lobos, der kleinen Insel zwischen Lanzarote und Fuerteventura, mit der Purpur Gewinnung begannen und das Archipel besiedelten. Römische Tongefässe und Mauerreste aus dieser Zeit wurden auf der Isla de Lobos entdeckt. Nach den Römern gerieten die Kanaren in Vergessenheit und erst als der Genueser Lancelotto Malocello 1336 Lanzarote betrat und ihr seinen Namen aufdrückte, wurde in Europa wieder vom kanarischen Archipel gesprochen. Da Wein und Branntwein fixer Bestandteil eines jeden Schiffes war, es hielt sich länger als Wasser, brachte Lancelotto Malocello mit Sicherheit auch Wein auf die Insel. Er soll auf Lanzarote ein halbes Jahr friedlich mit den Ureinwohnern, den Mahohs, zusammen gelebt haben. Schriftlich dokumentiert erreichen die ersten Weinfässer die Kanaren und zwar Lanzarote erst mit den beiden normannischen Eroberern Jean de Béthencourt und Gadifer de La Salle im Juli 1402. Sie errichteten auf Lanzarote mit dem Fort Rubicón oberhalb der Costa de Papagayo ihren ersten Stützpunkt auf den Kanaren. Die beiden Franziskaner Mönche Pierre Bontier und Jean Le Verrier welche als Missionare mit an Bord der Flottille waren, berichten in den Aufzeichnungen „Le Canarien“, dass die Expedition 36 Fässchen Wein mit sich führte. Der Alkoholkonsum damaliger Zeiten war in Gramm Alkohol gemessen pro Kopf ca. dreimal so hoch wie heute.

Zwar wurde wohl auf der Isla de Lobos und Lanzarote der erste Wein auf den Kanaren getrunken, angebaut wurde er aber erst im 15. Jhd. durch den unehelichen Sohn des Conquistadoren La Salle namens Aníbal, der auf Fuerteventura einen Weinberg anlegte. Wahrscheinlich wird es irgendwo um das Wasserloch von Fuerteventura Agua de Bueyes, „Ochsenwasser“, gewesen sein, ein hydrographisches Becken mit dem fruchtbarsten Boden der Insel. Viele Ortsnamen erinnern daran wie „Barranco de Malvasía“ oder ähnliche. Richtig in Schwung kam der Weinbau auf den Kanaren aber erst durch die Entdeckung der „Neuen Welt“, „Neu Spaniens“, denn die spanische Handelsflotte und Armada brauchte viel Wein und Branntwein zum Eigenbedarf. Alles, mit dem richtig Geld zu machen war, wurde im spanischen Reich als Monopol vergeben, damit der Herrscher auch zentral entsprechend Steuern kassieren konnte. So war die Ausstattung der spanischen Flotten mit Wein und Branntwein das alleinige Recht der andalusischen Bodegas. Auf Grund der strategischen Lage der Kanaren als „Tor zur neuen Welt“, konnte das Monopol erst illegal dann legal nicht mehr gehalten werden und so entwickelte sich schon im 16. Jhd. der Weinbau auf den Kanaren zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Jedes Schiff das anlegte bunkerte seinen Bedarf für Wochen. Eine Mannschaft ohne Branntwein meuterte schnell. Gran Canaria, dann Teneriffa und später La Palma folgten Fuerteventura und bauten Wein an, um im lukrativen Weinbau mit zu mischen.

Das gute Geschäft mit dem Wein spornte an Menge und Qualität zu produzieren und das gelang in einigen Bereichen ganz erstklassig. Da auf dem kanarischen Archipel auch Sorten wie der „Moscatel“ gekeltert wurden, eine der Trauben, die im Sherry-Dreieck angebaut wird und die Basis des klassischen „Fino“ ist, traten die Kanaren in direkten Wettstreit mit den damaligen Ikonen des Weinbaues wie Jerez de la Frontera. Jerez eine Region, welche die Königshäuser Europas belieferte, denn gehaltvolle, süsse Wein und Dessertweine waren zur damaligen Zeit angesagt und Ausdruck des persönlichen Luxus und Lebensstiles. Gerade bei den Erzfeinden der Spanier, den Briten, waren die kanarischen Weine besonders beliebt. In der Weltliteratur wird ein Loblied auf sie gesungen. Bei Shakespeare kommen sie in den Werken wie Heinrich IV. oder die lustigen Weiber von Windsor vor, auch der grosse Lord Byron besingt sie, der Venezianer Giacomo Casanova liess sie ebenfalls nicht unerwähnt. Die Liebe zum spanischen Malvesía ging im Empire sogar so weit, dass sich angeblich George Plantagenet, 1. Duke of Clarence, der des Hochverrates gegen Heinrich VI. schuldig zum Tode verurteilt wurde, als Hinrichtungsmethode ertränken in einem Fass Malvasía wählte, was ihm auch angeblich im Tower in London so gewährt wurde. Briten, schrullig und eigen bis zum süssen Ende.

Der wirtschaftliche Erfolg des kanarischen Weines war immer durch exogene Faktoren bestimmt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte kanarische Wirtschaftsgeschichte. Einem heftigen Boom folgte immer ein genauso heftiger Kater. Wurden beispielsweise mit den Färberpflanzen der Kanaren Vermögen gemacht, brach das Geschäft fast in einem Jahr völlig zusammen, als Adolf von Baeyer die synthetische Herstellung von Farben jeglicher Art und Qualität in grossindustriellem Umfang entwickelte. Immer wieder fielen die Kanaren in eine schwere Depression, bis neue „windows of opportunities“ von der Geschichte aufgemacht wurden. Beim Wein war es nicht anders. Erst war es die spanische Flotte, die den Weinanbau florieren liess, dann kamen die Napoleonischen Kriege (1792 bis 1815), in denen Frankreich auf Grund des Embargos als Weinlieferant für Europa völlig ausfiel und schliesslich suchte die Reblaus Katastrophe ab 1860 kontinental Europa heim. Die Kanaren blieben auf Grund der isolierten Lage davor verschont und konnten Wein liefern. Zu all diesen Zeiten riss sich die Welt um kanarischen Wein. Das änderte sich.

Mit der Zeit wurde es ruhig um die kanarischen Weine. Wieder begann eine schwere Phase, denn es wurde weltweit begonnen Wein in richtig grossem Stil anzubauen. Zudem bewegte sich der Wein Geschmack in eine andere Richtung. Weg von den schweren, süssen kanarischen Weinen hin zu spritzigen, trockenen Tropfen, die auf den Kanaren nicht gekeltert wurden. Neue Player traten aus USA, Chile, Australien oder Südafrika an, die in grossem Stil und den neuen Geschmack treffend produzierten, zu unschlagbaren Preisen und gegen alle Unken mit recht ansprechender Qualität. Da konnten die Anbaubedingungen auf den Kanaren nicht mehr mit. Doch der Wind beginnt sich langsam wieder zugunsten der Kanaren zu drehen. Generell wird weniger getrunken, dafür wird Qualität nachgefragt. Gastronomie und Tourismus orientieren sich zunehmend an lokalen Produkten und Weinliebhaber, die ganz besonderes suchen, finden durch die alten Rebsorten, die in Europa kaum noch verbreitet sind, ein interessantes Erkundungsrevier auf Inseln wie Lanzarote, Teneriffa oder La Palma. Der Wein bekommt wieder Aufschwung auf den Kanaren. Selbst auf Fuerteventura entstanden in den letzten Jahren wieder zwei Bodegas, die die alte Rebsorte „Listán“ anbauen.

Bodegas Rubicón Lanzarote.

Jahrhunderte alte Tradition erleben – Bodegas Rubicón Lanzarote.

Die Feuerberge von Lanzarote – Väter des Weines.

Am 1. September 1730 änderte sich die Welt für die Menschen auf Lanzarote. Ohne grosse Vorwarnung tat sich die Erde auf einer Länge von 18 Km auf und 32 neue Vulkankegel und – kessel, „calderas“, entstanden. Es muss wie der Weltuntergang für die Menschen der Insel gewirkt haben. Don Andrés Lorenzo Curbelo, Pfarrer der Gemeinde Yaiza, schrieb in seinem Tagebuch sehr bildreich die exakt 2.053 Tage dauernden Ereignisse der Vulkanausbrüche nieder, die erst 1736 endeten (s.a. Buchtipps). Wie auf einer gezogenen Linie fädeln sich die Vulkankessel auf, besonders schön auf den Google Satelliten Aufnahmen zu sehen (s.a. Nützliche Links). Immer wieder strömte die Lava aus dem heutigen Nationalpark Timanfaya, den „Montañas del Fuego“ („Feuerbergen“), hinunter in die Ebenen und begrub dort die Dörfer Cortijo de Geria, Diama, Juan Gante, El Chupadero und Santa Catalina unter sich. Nur die weiter nordöstlich liegenden Siedlungen wie La Geria blieben verschont, denn die Lava stoppte jedes mal vor der kleinen Kapelle, die heute den Namen „Ermita de la Caridad“, also die Kapelle der Wohltätigkeit, trägt.

Die gläubigen Bewohner von Lanzarote waren fest der Ansicht, dass die Madonna jedesmal die Lavafluten für sie stoppte. Wer die Gegend und die Kapelle besucht und die Topographie der Landschaft studiert wird feststellen, Wunder waren es keine. Die Kapelle liegt auf einem Geländerücken der Ebene auf 311 m Seehöhe, die Ebene darunter liegt auf 220 m ansteigend zur Ermita. Auch wenn die zähflüssige Lava schob, um die Geländekante zu überwinden hätte schon ein Grossteil des Talbeckens zwischen den „Montañas del Fuego“ und der „Ermita de la Caridad“ mit Lava volllaufen müssen. Aber egal, die Menschen glauben bis heute daran und so feiern sie nun bald 300 Jahre zum Dank für die Errettung ihrer Dörfer die „Fiesta de la Caridad“, die praktischer Weise mit Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, zusammenfällt. Dies ist auch der Tag, an dem offiziell die Weinlese um La Geria beginnt. Ganz an der Nordspitze Lanzarotes, in den weniger ertragreichen Weinbaugebieten wie um den Ort „Ye“, beginnt die Weinlese meist schon im Juni und ist damit die erste Europas.

Die „Ermita de la Caridad“ ist ein hübscher Ort. Links und rechts wird sie von den sehr schönen und besuchenswerten Bodegas „Bodegas Rubicón“ und „Bodega La Geria“ flankiert. Durch die erhöhte Situation wird die Weinbauregion um La Geria nach Süden wie nach Norden überblickt. Im Südwesten sind die „Montañas del Fuego“, der Nationalpark Timanfaya, auszumachen. Gut einen Kilometer nordöstlich erhebt sich der markante Vulkan „Montaña Diama“ (470 m), mit dem die sechsjährigen Vulkanausbrüche begannen. Wie der Pfarrer Don Andrés Lorenzo Curbelo in seinen Aufzeichnungen berichtet, brach am 1. September 1730 zwischen neun und zehn Uhr nachts die Erde auf, ein riesiger Feuerberg begann aus der Ebene von Yaiza empor zu wachsen. Der „Montaña Diama“ entstand auf einen Schlag. Er kann leicht bestiegen werden und bietet einen grandiosen Ausblick über Lanzarote. Von ihm wird hinab in den Kessel, den „La Caldera de Montaña Diama“ (307 m), geblickt, den eine Bodega windgeschützt mit optimalen Mikroklima als Weinbaugebiet nutzt. An der nordöstlichen Flanke des mächtigen Vulkankessels erhebt sich als „Gegengipfel“ zum „Montaña Diama“ der „La Montañeta Diama“ (336 m). Besonders lohend ist der Besuch der Gegend und der Aufstieg in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag, wenn das Streiflicht der Sonne die „hoyos“, in denen die Weinreben angebaut werden, profiliert aus der Landschaft herausarbeitet. Bilder, die dem Mitteleuropäer wie auf einem fernen Planeten erscheinen können und so unrecht hat er damit nicht, denn die Geländebeschaffenheiten ähneln jener des Mars. Daher nutzt die NASA Lanzarote als Trainings- und Testgelände für zukünftige Marsmissionen.

Die Landschaft, die sich heute spektakulär und einzigartig präsentiert, wuchst mit Urgewalten in wenigen Jahren aus der Insel heraus. Immer wieder flüchteten Menschen in Panik auf die Nachbarinsel Fuerteventura. Wer konnte machte sich auf nimmer wiedersehen davon und suchte sein Glück in den typischen kanarischen Auswanderer Ländern Kuba, Uruguay und Venezuela. Jene die blieben entdeckten nach kurzer Zeit erstaunt, dass die Vulkanausbrüche den Mutterboden wertvoller gemacht hatten. Mineralien reicherten den Boden an, die allgegenwärtige poröse Lavaasche, der „picón“, saugte jeden Regentropfen, die Nachfeuchte und den Morgentau gierig auf und speicherte sie, schützte den Mutterboden vor dem starken Nordost Passat vor Erosion und saugt durch seine pechschwarze Farbe jeden Sonnenstrahl auf und wirkt so zusätzlich als Wärmespeicher. Durch all diese Faktoren entsteht vor allem in den „hoyos“ ein feuchtes, warmes Mikroklima. 1736 begann eine neue und erfolgreichere Ära der Landwirtschaft auf Lanzarote. Die sechs Jahre des Schreckens wurden nun mit neuen Chancen für die Menschen auf Lanzarote abgegolten. Zu Tode kam übrigens niemand bei den Vulkanausbrüchen.

Timanfaya Nationalpark Lanzarote – glühende Magma unter dem Besucherzentrum die zum Grillen an der Oberfläche reicht.

Timanfaya Nationalpark Lanzarote – glühende Magma unter dem Besucherzentrum.

Anbautechniken + Regionen – viel Liebe und Zuwendung.

Vor den Vulkanausbrüchen ab 1730 wurde die Landwirtschaft von Lanzarote von Feigen, Pfirsichen, Pflaumen, Oliven und anderen Früchten bestimmt. Es wird berichtet die Qualität sei zwar sehr gut gewesen, der Ertrag aber so gering, dass es kaum für den Eigenbedarf von Lanzarote reichte. Als 1736 die Vulkanausbrüche ihren Abschluss fanden, war die gesamte Landwirtschaft der Insel zerstört. Das gesamte Anbaugebiet lag unter einer bis zu drei Meter dicken Ascheschicht, dem körnigen, pechschwarzen und porösen „picón“. „picón“ wird in Andalusien Kohle genannt, die in kleine Stücke gehackt wurde. Die Lavaasche erinnert daran. Was sich erst als Katastrophe darstellte, erwies sich später als neue Chance, den der poröse picón hat viele positive Eigenschaften. Auf der Nachbarinsel Fuerteventura wird er gerne dazu verwendet als letzte Schicht fruchtbaren Boden abzudecken. Die vulkanische Asche ist sehr reich an Mineralien und reichert den Boden mit wachstumsfördernden Mineralien an, die z.B. Weinreben besonders lieben. Durch seine poröse Struktur saugt er jeden Tropfen Wasser des spärlichen Regens auf. Nur 100 mm sind es pro m2 und Jahr. Und auch in Trockenphasen liefert er wertvolle Feuchtigkeit. Die feuchte Luft des Nordost Passat kondensiert nachts auf dem picón, der noch die Tageswärme in sich gespeichert trägt. Die Passatfeuchte ist zwar sehr salzig, der picón filtert aber einen guten Teil des Salzes aus dem Wasser. All diese Eigenschaften führen dazu, dass der picón ein ganz besonderes Mikroklima erzeugt.

Als 1736 nachgedacht wurde, was nun mit der Landwirtschaft auf Lanzarote anzufangen sei, kam die Idee des Weinbaus auf. Damit war Lanzarote die letzte der sieben Inseln des kanarischen Archipels, bei der mit dem Weinbau begonnen wurde. Die Idee der „hoyos“, entstand, kegelförmige „Gruben“, die bis zu drei Meter tief sind und an den Mutterboden reichen. In ihnen konnten bodenwachsende Rebsorten wie Malvesía perfekt angebaut werden. Die Kegel bieten den Reben hohe Temperaturen, was die Trauben sehr zuckerhaltig werden lässt. Gut geschützt vor dem Passatwind können sie dort wachsen, sind aber belüftet genug, um Pilzbefall vorzubeugen. Der picón liefert Feuchtigkeit und Mineralstoffe. Der Nachteil der „hoyos“, sie sind sehr filigran und an einen Einsatz von Maschinen ist nicht zu denken. Sie würden sofort in sich zusammen fallen. Vollständige Handarbeit ist angesagt und ein stetes pflegen der Kegel. In den Anbauregionen, die den Feuerbergen am nächsten liegen, können durch die drei Meter dicke Ascheschicht und die grossen benötigten hoyos nur 300 Reben pro Hektar angebaut werden. Gegen Norden steigert sich das auf 900. In den ganz nördlichen Anbauregionen wird die picón Schicht so dünn, dass keine hoyos mehr benötigt werden. Die Reben werden nur noch mit kleinen Steinmauen for dem Passatwind geschützt. Dort können auch kleine und leichte Traktoren eingesetzt werden. Da die Reben aber auch dort bodennah wachsen, ist auch dort reine Handarbeit angesagt.

Auf Lanzarote gliedert sich der Anbau in zwei unterschiedliche Kernzonen: Eine in der Inselmitte mit den Gebieten „La Geria“, „Masdache“ und „Tinajo“ und eine im Norden mit den Gebieten „Ye“ und „Haría“. In der Zone der Inselmitte nimmt die picón Dichte von Süden nach Norden ab. Die höchste Schicht findet sich um den Ort La Geria mit drei Metern. Daher wird die Zone auch „Picón“ oder „Arena“ (Sand) genannt. Der Mutterboden ist sehr fruchtbar, die grossen benötigten hoyos halten den Ertrag gering. Dort liegen die beiden renommierten Bodegas „Bodegas Rubicón“ und „Bodega La Geria“. Nach Norden steigert sich der Ertrag. Im Gebiet „Tinajo“ und „Masdache“ wird der höchste der Insel erzielt. Dort liegen die Bodegas „Bodega El Grifo“ und „Bodega Los Bermejos“. Der Mix aus Dicke der picón Schicht und Fruchtbarkeit des Bodens dieser Region ist optimal. Die Regionen ganz im Norden benötigen für den Anbau keine hoyos mehr, dafür ist der Boden der Regionen „Ye“ und „Haría“ deutlich weniger fruchtbar, weshalb die Weinernte dort auch schon im Juni beginnt. Sie ist die erste Weinernte Europas. Die Region um „La Geria“ folgt im August als letzte mit der Lese.

Malvesía, Listán, Moscatel und Diego – Rebstöcke alter Zeiten.

Nachdem die Reblaus im 19. Jhd. in Europa gewütet hatte, waren viele der alten Sorten verschwunden oder bis zur Bedeutungslosigkeit dezimiert. Abhilfe schafften nur die nordamerikanischen Rebwurzeln, auf denen Sorten neu aufgepfropft werden konnten. Die kanarischen Inseln blieben von der Plage verschont. Konnte das stete Klima der Inseln einen grossen pflanzlichen Schatz erhalten, der in Europa nach der letzten kleinen Eiszeit dort ausstarb, konnten die Kanaren durch ihre isolierte Lage viele Rebstöcke vor der Reblaus bewahren, die heute noch als Jahrhunderte alte Direktträger, also Stamm und Wurzel derselben Sorte, Weintrauben liefern. Auf Grund des Artenreichtums den die Kanaren nach der letzten Eiszeit „retten“ konnten, werden die Inseln auch gerne das „Galapagos der Botaniker“ bezeichnet. Daran anlehnend könnte man sie aber auch das „Galapagos der Weinliebhaber“ bezeichnen, denn nirgends auf der Welt lassen sich antike Weinsorten so unverfälscht geniessen, wie auf den Kanaren. Da sich über Jahrhunderte die Geschmäcker verschieben, ist eine Insel wie Lanzarote für Weinliebhaber eine echte Entdeckungsgreise, denn hier werden Weine präsentiert, die Shakespeare in seinen Werken als königlich lobte und auch selbst heftig zusprach. Weine reich an starken Aromen und Alkoholgehalt, die so in keinem normalen Weinregal in Mitteleuropa zu finden sind. So keltert beispielsweise die „Bodega El Grifo“ einen „Dulces antiguos“ aus der „Vulkan Malvasía“, der eine Interpretation eines im 18. Jhd. beliebten Süssweines ist. Selbst ein „El Grifo Malvasia Brut“ Schaumwein ist aus derselben Rebe lässt sich entdecken.

Wein Lanzarote.

Malvasía.

Die Malvasía Rebe ist vielleicht die älteste, die noch zum Weinkeltern eingesetzt wird. Tatsächlich lassen sich noch Sorten genetisch nachweisen, welche direkt auf die antiken Reben zurück gehen. Dokumentiert wurde aus der Malvasía Rebe schon vor über zweitausend Jahren ein typisch süsser, schwerer Wein mit hohem Alkoholgehalt gekeltert, der als Luxusgut galt und auch von Ärzten als Heilmittel bis in die Neuzeit hinein genutzt wurde. Der Rebstock stammt wohl ursprünglich aus Kleinasien, trat aber erst unter den Griechen auf der Halbinsel Peloponnes seinen Siegeszug an. Von dort stammt auch sein Name „Malvasía“ von der Stadt „Monemvasia“, bedeutender Handelsplatz und Festung des byzantinischen Reichs.

Vom Peloponnes verbreitete sich die Rebsorte über ganz Europa. Die Weine aus der „Malvasía Traube galten als „Wein der Könige“, in der Literatur von Shakespeare über Luther bis Thomas Mann wird er lobend erwähnt. Er passte gut in die Zeit, als alles Süsse in Europa als Luxus galt. Die Epoche des „weissen Goldes“, in denen Spanien mit der neuen Welt unter anderem mit seinen Zuckerrohrplantagen zur reichsten Nation der Welt aufstieg, sich sogar Carlos I. (Karl V.), zum Kaiser des heiligen römischen Reichs deutscher Nation krönen lassen konnte. Das missfiel vielen, doch er war der reichste König seiner Epoche und Herrscher über das grösste Reich, das die Welt bis heute gesehen hat. Auch die Reiche der Perser oder Mongolen konnte da nicht mithalten.

Auf Grund des Alters und der grossen Verbreitung der Weinrebe, bildeten sich eigenständige Sorten aus, die zwar genetisch aber sortentypisch nichts mehr miteinander zu tun haben. Hatte der Malvasía noch vor wenigen Jahrzehnten grosse Verbreitung typischer Weise in Spanien, dort auch besonders historisch bedingt auf Mallorca, in Portugal, Frankreich und Italien, dort vor allem in der Toskana, verschwindet der Malvasía immer mehr. Selbst in den meisten Cuves, in denen er fixer Bestandteil war, wird er durch andere Sorten ersetzt. Malvasía passt einfach nicht mehr zum Geschmack der heutigen Zeit, in der trockene, spritzige und leichtere Weine bevorzugt werden. Er ist etwas für Weinliebhaber.

Während in Italien und Frankreich die Anbauflächen für Malvasía Trauben kaum noch der Rede wert sind, widmen sich Bodegas auf Lanzarote intensiv der Traube, die in Mitteleuropa vor allem jungen Menschen gar nicht mehr bekannt ist. Durch die spezielle Anbautechnik entwickelte sich auf Lanzarote eine eigene anerkannte Sorte, die „Vulkan Malvasía“, die in den tiefen hoyos einem besonderen Mikroklima ausgesetzt ist. Der hohe Zuckergehalt der Traube macht den Vulkan Malvasía sehr alkoholreich (10,5 bis 14,5 %). Ganz besonders hat sich die Bodega El Grifo, die älteste der Kanaren und eine der zehn ältesten Spaniens überhaupt, der Kultivierung der Vulkan Malvasía verschrieben. Sie wird in biodynamischen Anbau in reiner Handarbeit bewirtschaftet. El Grifo keltert aus der Malvasía blanco und Malvasía negro Weiss- bzw. Rotwein. Er wird als dulce, semiseco und seco angeboten, wobei ein Seco aus der Malvasía Traube für die heutigen Geschmacksverhältnisse immer noch sehr süss ist. Für wirklich trockenen und spritzigen Weisswein eignet sich der Malvasía nicht. Auch auf La Palma bildete sich eine eigene anerkannte Sorte der Traube heraus, der „Aromatische Malvasía“. Der Wein aus ihr entwickelt ein ganz typisches und intensives Parfüme.

Wein Lanzarote.

Listán blanco und Listán negro.

Wie die „Malvasía“ ist die „Listán“ eine der richtig alten Weinreben. Nur auf den Kanaren wird diese Rebe „Listán“ benannt, im Rest der Welt wird sie „Palomino“ bezeichnet. Weltweit bringt sie es auf rund 60.000 Hektar Anbaufläche, davon liegt die Hälfte im sogenannten Sherry-Dreieck: Jerez de la Frontera, Puerto de Santa Maria, Sanlúcar de Barrameda. Dort wird aus der Palomino fast ausschliesslich Sherry fino gekeltert. Die Traube hat wahrscheinlich ihren Ursprung in Andalusien. König Alfonso X. von Kastilien soll sie, so sagt eine Legende, nach einem seiner Ritter benannt haben. Klimatisch passt die Traube ganz hervorragend auf die Kanaren. Sie gedeiht am besten in recht trockenen und sonnenexponierten Gegenden, die ausreichend Winterfeuchte erhalten, wie in der kanarischen Regenzeit. Da sie stark für den Echten Mehltau anfällig ist, benötigt sie intensive Belüftung. Auch das hat sie auf den Kanaren mit dem Nordost Passat ausgiebig. Sie ist von starkem Wuchs, kann also auch den heftigen Windböen, die über die Inseln fegen, Parole bieten. Die starke Verbreitung der Listán Rebe auf den Kanaren ist wohl auch kein Zufall. Wahrscheinlich war sie die erste Rebsorte, die Aníbal in seinem Weinberg im 15. Jhd. auf Fuerteventura kultivierte. Wer durch die entlegenen Gebiete von Fuerteventura streift, wird zum Beispiel im Valle viejo bei Valle de Santa Inés Jahrhunderte alte Listán Weinreben entdecken, die von Landwirten mehr als Hobby und zum Eigenbedarf bewirtschaftet werden. Neben der „Listán blanco“, also der klassischen Sherry Traube, existiert auf den Kanaren noch die „Listán negro“, aus der Rotwein erzeugt wird. Was die „Palomino“ in historischen Zeiten noch besonders interessant für die Kanaren machte war, dass die Trauben sehr gross und besonders aromatisch sind und auch gerne als Tafeltraube gehandelt werden. Besonders junge Winzerprojekte auf den Kanaren wie jene auf Fuerteventura setzen auf die Listán Traube. Nicht nur, dass sie optimal zum Klima passt, entspricht der Wein, der aus ihr gekeltert werden kann auch deutlich mehr der Geschmacksmode der heutigen Zeit. Die Traube ist gegenüber dem Malvasía zuckerarm und säureneutral und lässt sich gut zu einem, gegenüber dem Malvasía, trockeneren und leichteren Wein mit wenig Säure ausbauen.

Wein Lanzarote.

Moscatel.

„Moscatel“ ist die spanische und portugiesische Bezeichnung für den Muskateller. Auch er ist eine alte Sorte und harmonierte besonders mit dem Geschmack des 16., 17. und 18. Jhd., in der süsse Dessertweine besonders beliebt waren und immer wieder in Werken der Weltliteratur ihren Platz fanden. In Spanien wird er im Sherry-Dreieck angebaut oder auch um Valencia, Cadíz und Málaga, wo sich eine eigene anerkannte Sorte, der „Moscato de Málaga“, ausbildete. Auf den Kanaren hat der Moscatel vor allem unter den Bodegas von La Palma und Lanzarote seine Anhänger, denn aus ihm lässt sich nicht nur ein Dessertwein keltern, sondern auch ein frischer, fruchtiger Weisswein mit etwas Süsse, der durch das Muskat-Bukett vor allem unter Weinkennern, die besonderes suchen, seine Anhänger findet. Bekanntlich schmeckt der Mensch mehr mit der Nase als mit der Zunge, weshalb das starke, würzige Aroma einen weiteren besonderen Reiz für das Weinerlebnis liefert. Die Aromen können vor allem durch den stark mineralischen Vulkanboden von Lanzarote sehr komplex und einzigartig ausfallen. Auch beim Moscatel von Lanzarote zeigt sich, dass der Wein der Vulkaninsel eher den Weinkenner anspricht, der mit der Komplexität des Weines etwas anfangen kann. Einfache Tischweine, die belanglos und unauffällig mit dem Essen mitgehen, finden sich auf Lanzarote weniger. Dem nicht Weinkenner sind die Weine von Lanzarote oft zu intensiv.

Wein Lanzarote.

Diego.

Der „Diego“ ist eine überaus ausgefallene Weinsorte und hat noch dazu durch die Isolation auf den kanarischen Inseln fast eine endemische Art herausgebildet. Angebaut wird der Diego auf den Kanaren auf El Hierro, Teneriffa und Lanzarote. Auf Lanzarote widmet sich besonders die Bodega El Grifo dieser alten Traube. Auch in Andalusien war sie einst populär, bevor die Rebstöcke der Reblaus Katastrophe zum Opfer fielen. Der Diego besitzt ähnlich Eigenschaften wie der Listán. Das macht ihn für die Kanaren so interessant. Der Rebstock hat kriechende Eigenschaften, duckt sich also vor dem heftigen Passatwind weg, einen starken, widerstandsfähigen Stamm und produziert ebenfalls grosse, zuckerreiche Trauben, die auch gerne als Tafeltrauben gegessen werden. Er ist wie der Moscatel eine besonders ertragreiche Sorte. Der Diego eignet sich auch gut, um in Flaschen heranzureifen. Aus einigen Sorten des Diego lassen sich auch Tintos keltern. Wie so vieles, wird auf den kanarischen Inseln einiges so ganz anders bezeichnet, wie auf der iberischen Halbinsel. Das Spanisch eben kein Castellano, sonder ein lateinamerikanisch geprägtes. So ist der „Diego“ fast nur auf den Kanaren als solcher bekannt. In Spanien und ausserhalb der iberischen Halbinsel wird er als „Vigiriega“, „Bujariego“, „Diogalves“, „Formosa“, „Fernan Fer“, „Carnal“ oder „Dependura“ bezeichnet. Auch weitere Namen lassen sich für den „Diego“ noch in der Literatur finden, der vor der Reblaus Plage sehr beliebten Sorte. Wie alle Weine der Kanaren tendiert der Diego zur Süsse. Es lässt sich aber auch Sekt aus ihm keltern. Generell ist er eher ein einfacher, leicht zu trinkender Tafelwein von geringem Alkoholgehalt der sich auch hervorragend als Verschnittwein eignet und so ergänzend in vielen Bodegas seinen Platz findet. Obwohl der Diego eher ein einfacher Wein ist, ist sein Aroma vor allem für heisse Gegenden, nicht nur auf Grund des geringen Alkoholgehaltes, interessant, denn oft hat er eine frische Note die an Zitrusfrüchte, Pfirsich oder Fenchel erinnert. Der Diego ist so wie der Listán eine Zwitterpflanze. So müssen keine männlichen Weinreben gepflanzt werden, die keine Trauben tragen. Das macht in zusätzlich interessant.

Bodegas Rubicón Lanzarote.

Bodegas Rubicón Lanzarote – Schmuckstück der Weinbautradition.

Bodegas – gut organisierte Tradition.

Mit der „Bodega El Grifo“ hat Lanzarote die älteste noch in Betrieb stehende Bodega der Kanaren und eine der zehn ältesten Spaniens überhaupt aufzuweisen. Die 1775 gegründete Bodega ist wohl auch eine der engagiertesten. Auf der einen Seite innovativ und immer mit der Zeit gehend ist der Betrieb auf biodynamischen Anbau umgestellt, auf der anderen Seite hat sich keine Bodega so intensiv der Pflege der antiken Rebe „Malvasía“ verschrieben wie die Bodega El Grifo. Wer das Weingut besucht sollte nicht verabsäumen einen “Dulces antiguos“ und “El Grifo Malvasia Brut“, beide aus der Sorte „Vulkan Malvasía“, zu verkosten.

Doch so engagiert die 18 Bodegas, die es auf Lanzarote gibt, auch sein mögen, alleine für sich kann keine leben und ihren Wein erzeugen. Der Landbesitz auf der einen Seite so kleinteilig, dass niemand wirklich genug Anbaufläche besitzen würde, auf der anderen Seite ist in den meisten Anbaugebieten kein maschineller Einsatz möglich. So ist alles in schwerer Handarbeit zu erledigen und trägt sich nur im Nebenerwerb oder als kleiner Familienbetrieb. So gibt es zwar nur 18 Bodegas aber unglaubliche 1.700 Weinbauern auf Lanzarote. Sie sind alle in einem 1993 gegründeten Dachverband, dem „Consejo regulador de la denominación de origin ‚Vinos de Lanzarote’ “, zusammen geschlossen. Bodegas und Weinbauern arbeiten eng zusammen, denn anders ist ein einheitlicher und hoher Qualitätsstandard nicht zu schaffen. Es werden also nicht nur die Trauben zugekauft sondern es erfolgt auch über das Jahr hinweg eine enge Kooperation der Bodegas mit den Weinbauern, die meist über Generationen entstand. Keiner kann ohne den anderen. Die gesamte Anbaufläche auf Lanzarote beläuft sich auf 2.300 Hektar, macht also im Schnitt eine Fläche von lediglich 1.350 m2 pro Weinbauer. Das ist wenig. Obwohl die angebauten Sorten wie „Listán“ oder „Diego“ sehr ertragreich sind, ist der Hektarertrag durch die spezielle Anbautechnik nicht höher als 1.000 bis 1.500 Kg pro Hektar. Da auf Qualitätswein gesetzt wird, wird aus 100 Kg Traube 40 bis maximal 70 Liter Wein gekeltert.

Die prominentesten Bodegas liegen allesamt in der Region um „La Geria“, „Tinajo“ und „Masdache“, in denen der fruchtbarste Boden von Lanzarote zu finden ist. Es sind die Namen „Bodegas Rubicón“, „Bodega La Geria“, „Bodegas Stratvs“, „Bodega El Grifo“ oder „Bodega Los Bermejos“ (s.a. Nützliche Links), welche die Weinlandschaft besonders prägen. Die renommiertesten unter ihnen präsentieren ihre Weine in den wunderschönen und mit viel Liebe restaurierten Gutshöfen wie z.B. die „Bodegas Rubicón“. Ohne aufdringliche Führer oder Verkäufer kann durch das Anwesen spaziert werden, im wunderschönen Verkaufslokal gustiert werden, ein Gläschen verkostet werden. Wen der Hunger plagt, der kann sich im schönen Patio bekochen lassen. Ähnlich ist es auch in der „Bodega Stratvs“.

Wer die Weinbauregion von Lanzarote besucht und erkunden will, sollte Zeit mitbringen, denn nur so wird es zum wahren Genuss. Tunlichst sollte jener, der sich hinter des Volant setzt, kein einziges Glas Wein intus haben. Die Alkoholkontrolle durch die Guardia Civil rigoros und unverhofft schon vormittags, die Strafen abschreckend drakonisch und erbarmungslos. Ab einem gewissen Level sitzt der Täter schnell hinter Gittern, denn dann ist es ein Straftatbestand. Eine Idee wäre sich ein schönes kleines Landhaus oder Quartier in Yaiza oder Umgebung zu mieten. Zertifizierte Unterkünfte, die „Casas Rurales“, lassen sich günstig spanienweit über die eigene Buchungsplattform auch tageweise anmieten.

Bodegas Rubicón.

Bodega La Geria.

Bodega Stratvs.

Bodega El Grifo.

Weinlaune – Fiestas rund um den Wein.

Werden die Tourismusbemühungen von Lanzarote und der Nachbarinsel Fuerteventura verglichen, so könnten die beiden Inseln, obwohl sie nur 8 Km Atlantikwasser trennen und sie geologisch zusammen gehören, nicht verschiedener sein. Gibt es in Lanzarote eine klare Strategie, die von engagierten Wirtschaftstreibenden der Insel gemeinschaftlich entwickelt und zielstrebig umgesetzt wird, läuft auf Fuerteventura alles konzeptlos, mit vielen Ankündigungen die meist nicht umgesetzt werden. Was auf Fuerteventura gut organisiert und profitabel läuft, das haben die grossen Touristiker wie TUI mit der gesellschaftsrechtlich verwobenen RÍU Gruppe, die Schauinsland-Gruppe, Thomas Cook und noch so ein paar andere fest in Händen. Bis auf die Steuern fliesst das Geld dann von oder erst gar nicht auf die Insel. In Lanzarote anders, die Wertschöpfung grösser und organisierter und vieles ist dem Weltklasse-Künstler und Architekten César Manrique zu verdanken, der seiner geliebten Heimatinsel Hotelburgen ersparte, ihr ein Bild und Profil gab auf dem noch heute weiter aufgebaut werden kann. Und so ist es auch beim Weinbau. Gut organisiert mit Dachverband arbeitet man eng mit dem Tourismus und anderen Zweigen des primären Sektors zusammen und kreiert daraus Events, die vieles Leisten: Attraktion für Touristen, Werbung für die eigenen Produkte, Information für Facheinkäufer und damit alles auch authentisch bleibt eng mit einem Programm für die lokale Bevölkerung verbunden. Gelungene Konzepte.

Ein Überblick:

Frühling – „Sonidos Líquidos“.
Ein Fest für alle Sinne. Ein Programm, das Wein, Essen und Musik zu einem Festival der Genüsse komponiert.

Juni – „Woche der Vulkanweine“.
Organisiert vom Weinbau Dachverband von Lanzarote dem „Consejo regulador de la denominación de origin ‚Vinos de Lanzarote’ “, findet alljährlich im Juni in wechselnden Gemeinden die „Woche der Vulkanweine“ statt. Die Veranstaltung richtet sich an Publikum wie an Fachbesucher. Bodegas präsentieren den Facheinkäufern ihre neuen Weine. Auch anderen neuen Produkten des primären Sektors wie dem Käse wird eine Plattform geboten. Neben einem umfangreichen Rahmenprogramm für das Publikum werden auch Workshops für Profis geboten.

15. August – „Fiesta Virgen de la Caridad“ – Mariä Himmelfahrt.
Fiesta an der Kapelle „Ermita de la Caridad“ an den Bodegas „Bodegas Rubicón“ und „Bodega La Geria“ und im Ort La Geria selber. Nach der Fiesta beginnt offiziell die Weinlese im Anbaugebiet um La Geria.

Dezember – „Festival Enogastronómico Saborea Lanzarote“.
Das Weinjahr wird alljährlich im Dezember im Ort Teguise mit dem „Festival Enogastronómico Saborea Lanzarote“ beendet. Was als reines Weinfestival begann, entwickelte sich zum belebten Kulinarium von Lanzarote. Weine werden präsentiert, Obst, Gemüse, Fisch, die Gastronomie der Insel präsentiert sich, Kochkurse werden abgehalten, Degustationen und vieles mehr. Ein guter Termin für Genussmenschen die kanarische Seele zu erkunden, die nur durch Essen und Trinken wirklich im Gleichgewicht gehalten werden kann. Auch eine gute Reisezeit, denn vor Weihnachten ist es ruhig auf den Kanaren, die Sonne strahlt verlässlich an frühlingshaften Tagen.

(s.a. „Nützliche Links“)

Wein Lanzarote.

Süsse Verführung – Dessertweine der Vulkaninsel Lanzarote.

Fuerteventura – Wein auf der Nachbarinsel.

War Fuerteventura die erste Insel des Archipels, auf der ein Weinberg angelegt wurde und das schon im 15. Jhd., war sie auch die erste Insel, die das Interesse am Weinbau verlor und lieber das Geld bequemer mit Tourismus machen wollte. Weinbau wurde nur noch von einige Landwirten als Mischung aus Eigenbedarf und Hobby betrieben. Seit einigen Jahren ist das wieder anders. Zwei Bodegas haben den Wein wieder entdeckt und keltern wieder jedes Jahr einige tausend Flaschen vorwiegend aus der Rebsorte „Listán blanco“ (s.a. „Nützliche Links“).

Nützliche Links.

Allgemeines:

Bodegas:

Weinlaune:

Wohnen:

Buchtipp Wein von der Vulkaninsel Fuerteventura.

Das gute Buch für den klugen Leser – Buchtipps zu Wein vom Fusse der Feuerberge.

Buchtipps.

  • Acosta, Rubén; Ferrer, Mario: Lanzarote und der Wein. Arrecife, 2014. ISBN 978-84-940435-1-2
  • Millares, Yuri; Reyes, Mario; Gonçalves, Tato: 100 vinos imprescindibles de Canarias. Pellagofio Ediciones, 2014. ISBN 978-84-936998-6-4
  • Cubrero, Don Andrés Lorenzo: Tagebuch Lanzarote. Notizen über die Ereignisse in den Jahren 1730 bis 1736. Editorial Yaiza S.L., o.J. ISBN 978-84-89023-31-4
  • Centro de Arte, Cultura y Turismo. EPEL del Cabildo de Lanzarote: Offizieller Führer der Kunst-, Kultur- und Tourismuszentren Lanzarotes. Lanzarote, 2008. ISBN 978-84-95938-54-1
  • Santana, Lázaro: Timanfaya. Madrid, o.J. ISBN 84-88550-19-7

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