Aussichtsreich mit Meerblick – Trails im Zentralmassiv von Fuerteventura.
Das schönste Revier für Trailrunner auf Fuerteventura ist das Zentralmassiv. Das hört sich kapital an. Ein basaltischer Komplex, Fuerteventura, die älteste Insel des kanarischen Archipels. Sie lag lange Zeit unter Wasser und erst recht spät wurde sie durch Hebungen der atlantischen Platte an die Oberfläche befördert. So hatte das Meer lange Zeit, die vielen Berge, gebaut durch Magma, das durch Hot Spots drang, schön rund zu schleifen. Nun liegen sie einladend und recht unberührt in der Landschaft und reizen jeden Trailrunner sie zu erlaufen. Variantenreich können sie überquert werden, immer anders, nach den persönlichen Präferenzen. Auch das wird jeden Trailrunner begeistern, ein Sport für Individualisten, die ihre eigenen Pfade suchen.
Um Lust auf das Zentralmassiv zu bekommen, sollte die Anreise zum Filo y Mirador de Fénduca Trail aus dem Norden über die FV-30 unternommen werden. Sie ist mit Abstand die schönste Strasse Fuerteventuras. Es geht über den Morro Velosa (s.u.). Hier bekommt der Trailrunner das erste Mal präsentiert, was ihn auf den Hügeln des Zentralmassivs erwarten wird: Herrliche Ausblicke über die Weite der Insel und die Küstenlinie.
Kurvenreich geht es hinunter nach Betancuria (s.u.), älteste Stadt und erste Hauptstadt des kanarischen Archipels. Ein kurzer Stopp lohnt.
Weiter auf der FV-30, durch Vega de Río Palmas (s.u.) und hinauf zum Mirador de Fénduca (s.u.), eines der Ziele dieses Trails. Die wunderbare Aussicht, die den Runner hier erwarten wird, sollte er sich aber als Motivation für den Trail aufheben. Also weiter fahren.
Hinunter in den Ort Pájara, in die gleichnamige und grösste Gemeinde der Insel, deren Gemeindegrenze am Mirador de Fénduca liegt. Badetouristen, die nie mehr als die Strände Fuerteventuras zu sehen bekommen, wären überrascht, wie grün es hier ist, denn der hübsche Ort liegt am Zusammenfluss mehrerer barrancos. Stolz sind die Bewohner auf das aztekische Fries am Eingang der Gemeindekirche Nuestra Señora de la Regla. Geheimnisvoll, wie oft zu lesen, ist das aber nicht und schon gar nicht aus Lateinamerika. Die conquistadores waren von der Steinmetzkunst der Azteken überrascht und brachten Stil, Technik, selbst Handwerker nach Europa. Es wurde modern, aztekische Elemente als Wasserspeier oder beispielsweise Eingangsportale in spanische Bauwerke zu integrieren. Ein neuer architektonischer Stil entwickelte sich zwischen Renaissance und Frühbarock, genannt Manierismus. Mit ihm wartet die Stadt San Cristóbal de La Laguna auf Teneriffa (s.u.) üppig auf.
Keine fünf Minuten und der an einem barranco liegende Ort Toto ist erreicht. Besonders schön ist er, wenn in der späten nachmittags Sonne die gavias (s.u. Trockenfeldbau) intensiv aufleuchten. Hier geht es los.
Von Toto hinauf zum Degollada los Granadillos.
Das Auto am besten an der Ermita San Antonio de Padua parken. Dort kann der Trailrunner am Ende des Trails auf den Bänken etwas die Beine ausstrecken, strechen oder faul in der Sonne sitzen. Unter der Woche ist Toto tagsunter ausgestorben. Wenige arbeiten am Feld, andere in Costa Calma oder Morro Jable im Tourismus. Irgendwo lässt sich das Auto immer abstellen.
Der Höhenmesser sollte 290m anzeigen. Start, ohne unten vorgeschlagene Trailoptionen, stehen 9,5 Km und 530 Höhenmeter am Plan, eine lockere aber schöne Sache. Die Asphaltstrasse aufwärts, eine rote Markierung taucht auf. Der Trail folgt ein Stück dem GR 131, der Grande Ruta 131, ein Weitwanderweg, der von der Nordspitze an die Südspitze Fuerteventuras führt. Komplett begangen wird er nur durch wenige Wanderer. Keine Quartiere entlang der Route, kaum mal eine Möglichkeit, eine Flasche Wasser zu kaufen, ein Weg für Survival Spezialisten oder eben auch mit dem Mountainbike. Es wird flach, der Asphalt geht in eine Piste über und der Beginn eines Wanderweges wird erreicht. Auch hier könnte das Auto gut abgestellt werden. Genug Platz lassen, es wollen auch noch Traktoren mit Anhänger vorbei.
Der Trail parkähnlich angelegt, hier kann richtig Tempo gemacht werden. Es steigt erst nur sanft an. Gut, um sich einzulaufen und die Tagesform zu testen. Der Runner ist im Barranco Teguereyde unterwegs, der das Wasser für die schönen gavias liefert, die den Läufer rechter Hand begleiten. Hinter ihnen erhebt sich der Höhenzug Loma del Herrero, was soviel heisst wie der Hügel des Schmied.
Erstaunlich abwechslungsreich geht es weiter, keine monotone Landschaft, wie Insel Unkundige oft behaupten, die nur am Strand liegen. Hier macht das Laufen so richtig Spass. Kurvenreich zieht der Weg Richtung Degollada los Granadillos angenehm hinauf, vor Augen immer den markanten Risco Blanco (618m), der den Pass nördlich gegen Vega de Río Palmas begrenzt. Risco Blanco, el risco, der steile Felsen, das passt, blanco für weiss, das ist bekannt. Weiss, na ja, aber er sticht hell heraus, das kann gelten. Aufwändig angelegte Brücken überspannen arroyos, Bäche, das ist nicht übertrieben, denn wenn im Winter hier subtropische Regengüsse niedergehen, wird der Barranco Teguereyde von reissenden Strömen gespeist, die jenen in den Alpen um nichts nachstehen. Im Sommer kaum vorstellbar, aber bildlich dokumentiert. Daher reisst es regelmässig eine dieser Brücken weg.
Kanarische Endemiten beginnen üppig den Weg zu säumen. Ein Unterstand taucht auf. Die sind entlang des GR 131 für den Wanderer angelegt. In ihnen Tische und Bänke aus soliden Holzplanken, sehr teuer, vielleicht zu schön. Holz ist Mangelware auf der Insel. Früher kam es aus Madeira, la madera, das Holz, die portugiesische Holzinsel. Meist dauert es nicht lange, bis in einer stürmischen, mondlosen Nacht ein Pickup vorbeischaut, um das „gratis Holz“ für den eigenen Innenausbau abzuholen. Neben dem Unterstand erfährt der Trailrunner auch, dass er nicht nur auf dem GR 131 unterwegs ist sondern auch auf dem Camino a La Peña, also am Weg zur La Peña. Es wird Bezug auf die Virgen de La Peña genommen, eine kleine gotische Alabaster Marienskulptur, die zwei Franziskaner Mönche auf die Insel brachten, die mit den normannischen Eroberern die Insel betraten. Sie ist das älteste christliche Symbol der Kanaren und wird in der Iglesia de la Virgen de la Peña gegenüber in Vega de Río Palmas aufbewahrt. Soviel Geschichte auf Fuerteventura, erstaunlich. Klauen wollte man sie auch schon mehrmals. Nun sitzt immer eine streng schauende Dame neben ihr, so die Kirche geöffnet hat und macht den Eindruck, als würde sie die Statuette unter Einsatz ihres Lebens verteidigen. Bei einer echten Majorera kann davon ausgegangen werden.
Kaum wurde dem Runner mitgeteilt, dass nun hier die Virgen de la Peña das Sagen hat, werden ihm auch schon die ersten Exerzizien abverlangt. Der Trail zieht an, erst helfen noch Stufen, dann wird es immer steiler und die Spur verliert an Grip. Entschlossen geht es zum Pass hinauf. Das erste Mal klettert der Puls, gut so.
Wer sich kurz umdreht, wird bereits in weiter Ferne Toto sehen. Das motiviert, also beissen und Tempo halten.
Der Höhenmesser meldet 483m, wenn er genau ist, der Degollada los Granadillos ist erreicht. Unter ihm im Westen liegt der Huerto de los Granadillos, der Garten der Granatäpfel. Dem Degollada gönnten die Kartographen kein „de“ was richtig wäre, aber amtlich ist er nun mal nur ohne „de“. Macht nichts, interessanter ist, tatsächlich ist es auf Fuerteventura möglich, reiche Obstgärten zu bewirtschaften. Früher war das mal so, die Namen erinnern daran selbst Weinberge gab es.
Am Pass Reihen sich von West nach Ost drei markante Gipfel auf. Der Risco Blanco (618m), der ist bereits bekannt, sowie der Risco del Carnicero (618m) und Pico Lima (629m). Interessante Namen, der steile Felsen des Metzgers und die Spitze der Feile. Ein Felsen des Metzgers wird auf den Kanaren des öfteren gefunden *), warum auch immer, beispielsweise auf Teneriffa, am Fusse des höchsten Berges Spaniens, dem Pico del Teide (3.715m). In Teneriffa und Gran Canaria sind die Trailrunner zu finden, sie sich den verticals verschrieben haben. Dort ist es ideal dafür. Auch einen Zero-Cuatro-Zero Klub gibt es. Die Runner starten am Playa del Socorro bei Orotava zum Teide hinauf, um danach gleich wieder runter zu laufen. Daher eben der Klubname Null-Vier-Null, das mit der Vier, ist natürlich etwas aufgerundet.
*) In den Stubaier Alpen findet sich der Metzgerstein (2.725m).
Über de Morro de los Olivos zum Filo de Fénduca.
Am Pass Degollada los Granadillos, wird der Camino a La Peña verlassen. Es geht meist weglos Richtung Süden zum Morro de los Olivos hinauf. Es heisst Konzentration, denn einmal ist eine Pfadspur auszumachen, dann wieder nicht, überall lauern Reste der Erosion, die dem Läufer bei Unachtsamkeit schnell den Fuss verdrehen. Klassische Strassenlaufschuhe sind hier ein echtes Risiko. Der Morro de los Olivos (579m) wird erreicht und bietet bereits einen wunderbaren Ausblick. Nach Süden Richtung Pájara liegt das Ziel, der Mirador de Fénduca, zu Füssen, nach Norden Richtung Vega de Río Palmas, der Mirador de las Peñitas, beide an der FV-30. Vom Morro de los Olivos könnte bereits mühelos über einen Grat weglos zum Mirador de Fénduca hinuntergelaufen werden. Sehr schön, aber so einfach dann doch nicht. Olivos steht übrigens nicht für Oliven, denn olivos sind Öl- oder Olivenbäume. La oliva wäre die Bezeichung für Olive, aber nur die botanische. Kein „normaler“ Spanier wird das verstehen. Der bedient sich des arabischen Reliktes, la aceituna für Olive und aceite für Öl. Ohne Zusatz wird es gemeinhin dem Olivenöl zugedacht.
Nicht allzu lange am Morro aufhalten, denn es steht noch einiges am Programm. Weglos in eine kleine Senke hinunter und dann zum Filo de Fénduca (614m), die Schneide, hinauf. Sie krönt ein sehr zweckmässiges „Gipfelkreuz“, ein weisser massiver Betonzylinder auf einem Sockel. Ein Messingschild weisst darauf hin, dass dies hier vom Instituto Geográfico Nacional de España aufgestellt wurde, jenes, das auch die wunderbaren topographischen Karten Spaniens erstellt, die spanische Bibel der Trailrunner. Diese recht unschönen Monumente werden als Vermessungszeichen an jenen Orten errichtet, die für Kartenwerke vermessungstechnisch von entscheidender Bedeutung sind, also nicht nur Gipfel, auch an markanten Landmarken. Es gilt einen exakten Hochpunkt zu vermessen, der als Referenz dienen kann. Das hört sich gut an, es wurde also ein wirklich bedeutender Gipfel erlaufen. Auch nicht Geometern scheint der Filo de Fénduca offensichtlich topographisch besonders wichtig, denn der Rundumblick ist einfach atemberaubend. Wer vor hat, einen absolut einzigartigen Sonnenuntergang mit Blick auf die Westküste Fuerteventuras in Schönheit und Stille zu erleben, das ist einer der Orte dafür.
Hinunter durch de Barranco de los Granadillos zum Mirador de Fénduca.
Die Sockel der Vermessungszeichen haben etwas sehr praktisches an sich: Dimension und Höhe sind ganz ausgezeichnet geeignet, um sich auf ihnen variabel in Richtung Sonne niederzulassen, die Beine entspannt nach unten baumeln zu lassen und den Ausblick zu geniessen. Schnell entsteht die Gefahr, hier einfach sitzen zu bleiben. Geht nicht, denn der Mirador de Fénduca steht noch an. Also zurück zum Degollada los Grandillos. Eine einladende Gerade nach Westen motiviert mit Elan loszulaufen, nach dieser geht es dann schön trassiert und in steilen Kehren hinunter zur FV-30. Für die besonders Interessierten, das wäre der Barranco de los Ganadillos, der Wasser ins Valle de los Grandadillos und den Huerto de los Granadillos hinunter spült.
Wer nicht am frühen Morgen oder noch zeitig vormittags unterwegs ist, hat nun eine kurze Stressetappe vor sich. Es hilft alles nichts, es gibt keine Alternative, zum Mirador de Fénduca geht es von hier nur über die Strasse hinauf. Lang ist das nicht, aber höchste Vorsicht ist angesagt. Touristen, die mit der Bergstrasse völlig überfordert sind, den nahen Abgrund fürchten, befahren die FV-30, achten trotzdem wenig auf die Strasse, schauen und knipsen in die Landschaft, auch die Fahrer. Ideen kommen in den Sinn, ihnen einen soliden Stein in Richtung Windschutzscheibe zu schicken, aber das ist ja leider verboten. Das Mobiltelefon die häufigste Unfallursache im spanischen Strassenverkehr, daher gib es seit Ostern 2022 einen drakonischen Strafkatalog. Auch das in die Hand nehmen des Telefons im Auto, auch ohne es zu nutzen, ist bereits strafbar. Das kann dann mehr kosten, als der ganze Urlaub.
Der Mirador de Fénduca (419m) ist unbeschadet erreicht. Wie in Spanien üblich, signalisiert ein Tor das nach einem Herrensitz aussieht, hier endet die Gemeinde Betancuria, da drüben beginnt jene von Pájara. Der Spanier hat ein sehr ausgeprägtes Besitzdenken. Ein geschotterter Platz, ein Fernrohr wartet, es ist gratis, kein Münzeinwurf, zu sehen ist durch die Optik allerdings deutlich weniger als mit dem freien Auge. Aber es macht sich gut dort. Die Pauschaltouristen freut es, weil es kostenlos ist, das reicht, um die Laune zu heben.
Ein Verweilen an diesem Ort macht wenig Sinn. Nicht, dass es hier nicht schön wäre, aber weiter Richtung Westen wird es noch schöner und der Trailrunner entkommt dem Tross der Pauschaltouristen, die sich dort öfter, auch in Bussen verladen heran gekarrt, zusammen rotten. Früher, also so um 2010 vielleicht noch, rückte hier in der Hauptsaison täglich eine Imbissbude auf Rädern an und machte satte Geschäfte. Nachdem die Gemeinden der Insel beschlossen, Lizenzen für diese Orte auf Basis horrender Rufpreise zu auktionieren, gelang es ihnen das Geschäft umzubringen. Das wollte niemanden zahlen. Auf Gran Canaria ist das anders.
Spektakuläre Aussicht – entlang des Risco de la Peña.
Der Bergrücken, der sich vom Mirador de Fénduca Richtung Westen ausbreitet, nennt sich Risco de las Peñas. Die Aussicht von ihm ist spektakulär, da kann der mirador nicht mithalten. Auf dem liegen zwei kleine markante namenlose Erhebungen, 428m und 445m, getrennt werden sie vom Einschnitt Degollada Honda (405m). Dem Namensgeber kamen beim Anblick der beiden eng nebeneinander liegenden Zacken wohl Analogien zu einer Schleuder in den Sinn, denn das bedeutet la honda. Schon am ersten Gupf ist die Aussicht prächtig. Unten im Norden liegt der Barranco de las Peñitas, der Staudamm Presa de las Peñitas und der Ort Vega de Río Palmas. Die FV-30 zieht sich mit ihren klassischen weissen Steinbegrenzungen an den Bergflanken zum Mirador de Fénduca hinauf. Automobilhersteller setzen hier gerne ihre neuen Modelle filmisch in Szene. Nach Westen fallen die Blicke auf Pájara und den Streckenverlauf der FV-30, die dorthin führt. Den Blick nach Osten gerichtet, kann der Trailrunner von unten betrachten, wo er gerade herkommt: Degollada los Grandadillos, Morro de los Olivos und Filo de Fénduca von Nord nach Süd. Er ist mit sich zu frieden, das sieht doch recht ordentlich aus. Ein Photo! Besonders photogen sind aber am ersten Gupf die Felsbrocken, die dort herumliegen, als hätte sie Rübezahl abgelegt. So der Trailrunner sie knipst, sollte er sein Konterfei nicht ins Bild halten. Das stört, es geht um die pittoresken Felsbrocken, die sind die Attraktion, nicht die eigenen Nasenhaare.
Bereits die paar hundert Meter vom mirador zum ersten Gupf, sind den meisten Touristen zuviel. Ruhig ist es hier. Wer noch die paar Höhenmeter in den Degollada Honda hinunter und zum zweiten Gupf hinaufläuft, der ist dann ganz alleine. Der Ausblick von hier ist einzigartig. Frei liegt die Insel vor den Füssen des Runners mit phantastischem Blick auf die Westküste. Vorsicht ist jedoch angebracht, denn es geht auf der nordseitigen Flanke, die oben noch harmlos ist, plötzlich steil hinunter in den Barranco de las Peñitas. Ganz selten werden am Gupf junge Kletter getroffen, die dort den Sonnenuntergang geniessen. Sie kommen aber auch über die Strasse. Der Fels wäre zu brüchig. Sie waren am Nachmittag unten im Tal an der Cueva del Alcalde, fester Basalt, in dem gerne geklettert wird. Den Ausblick geniessen, der landschaftliche Höhepunkt des Trails wurde erreicht. Dann geht es zurück. Wem das alles aber doch zuwenig war, der findet unten drei Optionen, um den Trail nach Lust und Laune auszubauen.
Opción uno: Spektakulär zum Arco de las Peñitas.
Der Arco de las Peñitas wurde leider zum angesagten Ort für Instagram Sternchen, die sich dort gerne ablichten lassen, um berühmt und reich zu werden. Zum Glück finden ihn nicht viele, andere fürchten sich vor dem Aufstieg. Wer will schon blaue Flecken für den nächsten Insta Post riskieren. Ein Artikel von ¡Viva España! widmet sich diesem Ziel in einer Trail Dokumentation (s.u.). Wo er genau liegt, wird nicht verraten. Da muss selber einwenig Kartenarbeit geleistet werden. Der Trail lässt sich perfekt mit dem hier beschriebenen kombinieren. Dort, wo vom Mirador de Fénduca kommend, die FV-30 erreicht wurde, führt der Camino a La Peña direkt durch den Barranco de los Granadillos hinunter in den Huerta de los Grandadillos und weiter in den Barranco de las Peñitas. Der Einstieg in den Trail Arco de las Peñitas ist schon geschafft, es geht wie beschrieben durch das Tal und vorbei an der einzigartigen Cueva del Alcalde.
Der Aufstieg zum Arco de las Peñitas wird Bergmenschen gefallen. Das untere Stück ist noch zu laufen, dann heisst es die Hände zur Hilfe nehmen und die Direttissima hinauf.
Oben angekommen, warten herrliche Ausblicke und in der Regel Einsamkeit. Das Abenteuerflair, das aufkommen könnte, wird durch die schrillen Schreie des Mäusebussarts begleitet, der dort sein Revier hat.
Der Arco de las Peñitas, diese Löcher oder hier besser Bögen in Felsen, sind auf den Kanaren nicht unbedingt etwas exotisches. Ortskundige werden auch für Fuerteventura weitere nennen können. Der Arco de las Peñitas liegt aber eben besonders schön. Trailrunner, für die 17 Km und 800 Höhenmeter keine abschreckenden Traildaten sind, sollten überlegen, die opción uno in den Trail einzubauen. Mit ihr wird der ohnehin schon schöne und erlebnisreiche Trail Filo y Mirador de Fénduca, zu einem einzigartigen Gustostück.
Opción dos: Vorbei an Madre del Agua + Arco del Jurado (Peña Hordada) nach Ajuy.
Supersize me, make me ultra, könnte die opción dos heissen, die noch zur opción uno dazu bestellt werden kann. Gratis! Im Beitrag „Von Vega de Río Palmas nach Ajuy.“ wird dieser Abschnitt als Wanderung vorgestellt. Weitere einzigartige Orte der Sonneninsel Fuerteventura werden erreicht. Als erstes die Palmenoase Madre del Aqua. Und wieder zeigt sich, Fuerteventura ist nicht nur Strand und Einöde, es bedarf einer gewissen Hingabe, diese Insel zu entdecken.
Recht bald nach der Palmenoase, wird der Peña Hordada, der durchbohrte Stein, erreicht. Wieder ein Loch in einem Felsen. Dieses Mal aber in einem Stein, der im Wasser an einem Kiesstrand steht. Diese Laune der Natur ist gemeinhin, auch unter Einheimischen, nur als Peña Hordada bekannt. Er hat aber einen amtlichen zweiten kartographischen Namen, Arco del Jurado, der Bogen des Geschworenen. Das referenziert seine interessante historische Bedeutung (s.u.).
Schliesslich taucht der pechschwarze Sandstrand von Ajuy auf, an dem bei ruhiger See auch gebadet werden kann.
Im Ort warten einige einfache Restaurants auf Kunden und servieren Fisch von der heissen Platte, den die lokalen Fischer gerade aus dem Meer gezogen haben. Eine gute Idee wäre ein zweites Auto in Ajuy zu platzieren und den Trail von Toto nach Ajuy zu laufen. Dort kann gebadet und zu Abend gegessen werden. Ajuy ist auch für seine besonders stimmungsvollen Sonnenuntergänge bekannt.
Opción tres: Verbindungsetappe zum El Pinar Trail.
Als dritte Option, kann der El Pinar Trail kombiniert werden. Wie in opción uno beschrieben, wird über den Wanderweg zum Huerta de los Granadillos der Barranco de las Peñitas erreicht. Diesem aber nicht Richtung Arco de las Peñitas folgen, sondern gegen den Strom, aufwärts also. Durch den barranco geht es vorbei an Vega de Río Palmas zum Tal Parra Medina. La parra, das ist der Weinstock, die Weinrebe, das war das mit den Weinbergen auf Fuerteventura. Der Einstieg in den El Pinar Trail ist geschafft, der aussichtsreich über einen Höhenzug zum Morro Velosa und nach Betancuria führt (Artikel aktuell im Entstehen, Stand Juni 2022). Muchos opciónes, eben, Fuerteventura ist ein Eldorado für Trailrunner. Angekommen ist das in der breiten Masse der Trailrunner noch nicht. Das macht Fuerteventura zu einer besonderen Location. Trails, die durch eine puristische Landschaft führen, die immer wieder Highlights erreichen, sie spannend machen und dass durch eine Landschaft, in der wenige bisher ihre Passion ausleben konnten.
Ruta de Carrera – der Trail.
Weiter laufen.
Faszination Trailrunning – zum Arco de las Peñitas auf Fuerteventura.
Trailrunning Fuerteventura – hoch über dem Valle de Tetir.
Trailrunning Fuerteventura – spektakulär auf den Morro de Velosa o Convento.
Trailrunning Fuerteventura – Vulkan Sprint, bei Sonnenaufgang auf den Buyoyo.
Runners delight – andalusischer Küsten Trail, brutal schön.
Weiter lesen.
Von Vega de Río Palmas nach Ajuy.
Excursión San Cristóbal de La Laguna – Streifzug San Cristóbal.
Pájara – wasserreiches Becken mit interessanter Kirche.
Toto – schön anzusehender Biolandbau.
Mirador de Fénduca – grandioser Aussichtspunkt an ebensolcher Strasse.
Vega de Río Palmas – das schönste Tal Fuerteventuras.
Ajuy – die ältesten Klippen des kanarischen Archipels.
Arco del Jurado – Felsentor an beeindruckender Küste: Hier landeten die Conquistadoren.
Madre del Agua – filmreife Palmenoase.
Gavias – die Basis des Trockenfeldbaus.
Bildnachweis.
Bilder: © Dr. Ingmar Köhler.
Kartenausschnitt:
Zitat aus CCL OSM Canary.
Route Dr. Ingmar Köhler.
!Al final, como siempre: no promoción!
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