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Barcelona Poblenou Palo Alto.
Kultur + Lifestyle Reise

Barcelona – Palo Alto und das Stadtviertel Poblenou.

1875 – die Fabrik des Ramon Gal i Joan Puigsech wird gebaut.

Mitte des 19. Jhd. wandeln sich die Brachflächen des Stadtviertels Poblenou, Bezirk Sant Martí, in wenigen Jahren zum industriellen Zentrum von Barcelona. 1875 errichtete der katalanische Baumeister Antoni Vila i Bruguera für den Unternehmer Ramon Gal i Joan Puigsech einen Fabrikkomplex für die Wollgarn (hilo de lana ) Produktion. Bruguera befasste sich mit Industriearchitektur in Barcelona. Werke von ihm wurden zum geschützten Kulturgut erklärt und beheimaten heute u.a. Lofts, Fitnessstudios, Restaurants und all das, was im jungen Barcelona angesagt ist.

Der markante Schornstein von Palo Alto in Poblenou Barcelona.

Der markante Schornstein von Palo Alto in Poblenou Barcelona.

Bereits 1878 verkaufte Puigsech die Fabrik an Augustí Coll i Torné, ein Unternehmer aus der boomenden Textilindustrie. Torné erhielt vom Ayuntamiento die Genehmigung, die Gebäude aufzustocken. Der Komplex bekam, geplant durch Baumeister Odón Cabrera, ein zweites Stockwerk. In ihm wurden Trockenräume betrieben. Danach wechselt der Komplex noch mehrmals den Besitzer, bis er 1927 an August Ramoneda i Riu ging. Er betrieb in den Gebäuden die Sociedad Anónima Ramoned, die Stärke, Glukose und Lösungsmittel produzierte. Als der spanische Bürgerkrieg ausbrach, begann General Franco systematisch Hafen und Industriebetriebe zu bombardieren. Unterstützt wurde er dabei von der deutschen Legion Condor und der italienischen Aviazione Legionaria (s.u.). Letztere führte den verheerendsten Luftschlag durch. Auch der Industriebezirk Poblenou wurde massiv zerstört.

Bombardierung des Hafens von Barcelona – Fotos Joaquín Tusquets de Cabriol (*1904 - †1979).

Bombardierung des Hafens von Barcelona – Fotos Joaquín Tusquets de Cabriol (*1904 – †1979).

1940 – das Ende der Sociedad Anónima Ramoned.

1939 waren die spanischen Republikaner niedergerungen. Nazi Deutschland samt der deutschen Schwerindustrie, in Einheit mit dem faschistische Italien, halfen kräftig mit. Die Franco Diktatur wurde errichtet und dauerte bis zum 15. Juni 1977, als das erste mal wieder frei gewählt werden durfte. Die Phase der “transicíon”, des Übergangs, begann, in dem sich Spanien langsam und unblutig von der Diktatur verabschiedete. Barcelona brach einmal wieder auf, sich neu zu erfinden, eine Stadt mit bemerkenswertem Energie, Innovations- und Unternehmergeist. Fantastische Bilddokumente des Joaquín Tusquets de Cabirol (* 1904 – † 1979) dieser Aufbruchszeit, sind in der neuen Ausstellung des Museu Marítim de Barcelona zu sehen (s.u.).

Joaquín Tusquets de Cabirol – Museu Marítim de Barcelona.

Joaquín Tusquets de Cabirol – Museu Marítim de Barcelona.

Auch die ursprüngliche Garnfabrik des Unternehmers Ramon Gal i Joan Puigsech war vom Bürgerkrieg schwer gezeichnet. In unmittelbarer nähe befand sich das militärisch interessante Ziel Can Girona. Nicht alles traf auch dort wo es hinsollte. Die Schäden waren wohl so gross, dass die Sociedad Anónima Ramoneda den Komplex nicht mehr in Betrieb nahm und 1940 ihre Tätigkeit einstellte. Kleinere Handwerksbetriebe zogen in Teile der Gebäude ein. 1980 wurde der Gebäudekomplex endgültig aufgegeben und dem Verfall Preis gegeben.

Bombardierung des Hafens von Barcelona – Fotos Joaquín Tusquets de Cabriol (*1904 - †1979).

Bombardierung des Hafens von Barcelona – Fotos Joaquín Tusquets de Cabriol (*1904 – †1979).

1987 – aus der Fabríca Gal i Joan Puigsech wird Palo Alto.

1987 begann sich der Barcelones Pierre Roca für den Komplex zu interessieren und konnte von den Erben die Nutzung erwirken. Wie genau und zu welchen Konditionen ist nicht publik. Historische Aufnahmen zeigen, dass die Gebäude bereits Ruinen sehr nahe waren. Die Idee des Pierre Roca war Kreativunternehmen und Filmstudios anzusiedeln. Er lockte mit niedrigen Mieten, die Bedingung war, dass sich die Mieter an der Renovierung des Komplexes beteiligten. Der Plan ging nicht auf. Erfolgreiche Unternehmen der Branche haben anderes zu tun, als historische Bauwerke zu sanieren, vor allem, wenn es nicht in ihrem Eigentum steht.

Romantische Ecken in Palo Alto Poblenou Barcelona.

Romantische Ecken in Palo Alto Poblenou Barcelona.

Mit der Sommerolympiade 1992 und dem Designer Javier Mariscal aus Valencia, kam 1990 die Wende für den Industriekomplex. Mariscal siedelte sich mit seinem Studio in einem der Gebäude an. Der Designer kam nicht zufällig. Das Viertel Poblenou wurde durch das Ayuntamiento gerade für die Olympischen Spiele im grossen Stil renoviert. Unweit der Rambla del Poblenou entstand das olympische Dorf. Javier Mariscal hatte den Auftrag, das Corporate Design für die Spiele zu entwickeln. Erfolg zieht an und so konnten unzählige Unternehmen der Kreativbranche für die Location begeistert werden, die nun unter dem Namen „Palo Alto“ (hoher Pfahl) bekannt wurde. Eine Anlehnung an das zu jener Zeit aufstrebende Palo Alto im „Silicon Valley“ (Santa Clara Valley, San Francisco Bay Area) sollte es angeblich nicht sein, sondern für den schlanken, hohen Schornstein des Industriebaus stehen. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte.

Palo Alto – der Industriekomplex des Ramon Gal i Joan Puigsech.

Palo Alto – der Industriekomplex des Ramon Gal i Joan Puigsech.

Im Zuge der Renovierung des Stadtviertels für Olympia 1992, wurden die Eigentümer der Anlage enteignet, wohl weil sie der Erhaltung nicht nachkommen wollten oder konnten. Kein unüblicher Akt in Spanien. Die Ruine störte das Stadtbild. Die Zukunft der historischen Industriegebäude war unsicher. Durch den Einsatz des Javier Marisca, der auch das CD für die Expo 2000 Hamburg entwickelte, gelang es, die Gebäude als lokale Einrichtung zur Schaffung neuer Arbeitsplätze zu klassifizieren. Damit bekam das Ensemble einen neuen Stellenwert und Zugang zu finanziellen Mitteln. Seit November 1997 wird Palo Alto von der Fundación Privada Centro de Producción Artística y Cultural Palo Alto verwaltet. Das Pierre Roca im Alleingang Palo Alto entstehen liess, wie es sich im aktuellen Prospekt von Palo Alto liest (s.u.), ist eine etwas eigenwillige Darstellung.

Kult – die PET Flasche von Font Vella, Design Josep M. Morera.

Kult – die PET Flasche von Font Vella, Design Josep M. Morera.

Die Spiele waren vorbei, viele Kreativagenturen gingen wieder. Der Designer Josep M. Morera, der bereits 1990 an Bord war, blieb. Wer das Design Museum in Barcelona besucht (s.u.), wird auf eine seiner prominentes Arbeiten stossen: Die PET Flasche des Mineralwassers Font Vella. In Spanien kennt sie jeder. Font Vella gehört zur Danone Gruppe und ist das meist getrunkene natürliche Mineralwasser Spaniens. Wer sich das ungewöhnliche Design der Flasche näher ansieht, wird rätseln. Wird eine leere Flache zusammengedrückt, erschliesst sich die eigene Formgebung. Die Flasche lässt sich besonders leicht völlig flach komprimieren und liegt dennoch sehr griffig in der Hand. Auch 30 Jahre später sieht die Flasche kaum anders aus.

Palo Alto – ruhiges Biotop in der Metropole Barcelona.

Palo Alto – ruhiges Biotop in der Metropole Barcelona.

2022 – Palo Alto heute.

Heute werken in Palo Alto laut Angaben der eigenen Website 36 Unternehmen, die 400 direkte Arbeitsplätze schaffen. Wird durch das Areal spaziert und auch im hintersten Bereich das hohe Treppenhaus bestiegen, das ein solides Vertrauen in die städtische Bauaufsicht erfordert, scheint das doch etwas übertrieben. Einwenig mehr Firmenschilder und geschäftiges Treiben an einem Wochentag wäre vorstellbar. Aber vielleicht täuscht das alles.

Agenturszene in Palo Alto Barcelona.

Agenturszene in Palo Alto Barcelona.

Entspannt geht es zu in Palo Alto Barcelona.

Palo Alto – Spannungsfeld zwischen Verfall und Moderne.

Gesehen wird jedenfalls eine Mischung aus Design und Architektur Studios. Auch die Idee der Filmstudios ging nicht ganz verloren. Ein grösserer Raum fungiert als solches.

Filmstudio im Kreativkomplex Palo Alto Barcelona.

Meeting Room einmal anders – Palo Alto Barcelona.

Agenturszene im Komplex Palo Alto – zeitgeistiger Unternehmenssitz.

Ansonsten gibt sich Palo Alto sehr zeitgeistig. Das Gelände ist Wochentags für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Konzept für die Gestaltung des Freigeländes wurde von Pepichek Farriol ersonnen. In was es sich manifestiert, ist schwer bis gar nicht zu erkennen, denn es sieht aus, wie in jedem Freigelände dieser Bauten und Epoche, in dem wieder etwas Natur Einzug gehalten hat. 200 Pflanzenarten sollen sich auf den 9 Hektar entfalten. Sie werden smart bewässert. Über die Daten bis hin zum Feinstaub der Luft, wachen Sensoren des „Smart City Kits“, das vom IAAC (Institute for Advanced Architecture of Catalonia) entwickelt wurde. Im westlichen Turm, der einst die Stockwerke als Lastenaufzug und über eine Treppe bediente, wird sich im vertikal gardening versucht. Die cantina des Areals betreibt natürlich einen kleinen Biogarten, der am Teller landen soll. Viel kann das nicht sein.

Historischer Lastenaufzug im alten Industriekomplex Palo Alto.

Historischer Lastenaufzug im alten Industriekomplex Palo Alto.

Historischer Lastenaufzug im alten Industriekomplex Palo Alto.

Historischer Lastenaufzug im alten Industriekomplex Palo Alto.

Der Innenbereich von Palo Alto wird von hohen Gebäuden umgeben. Durch sein Tor einzutreten, entrückt den Besucher vom pulsierenden Leben da draussen, in der Metropole. Ruhig ist es, auch lauschige Plätze finden sich. Dort als Wildfremder an einem Tisch oder auf einer Bank Platz zu nehmen, am Laptop zu arbeiten, Zeitung zu lesen oder nur zu träumen, das stört niemanden. Es soll eben auch ein Ort der Begegnung sein. Lesungen, Konzerte, ein Markt im Sommer und mehr wird abgehalten. Das Programm findet sich auf der Website (s.u.).

Das Tor zu Palo Alto Barcelona.

Das Tor zu Palo Alto Barcelona.

Kleinod in Palo Alto samt Goldfischen.

Kleinod in Palo Alto samt Goldfischen.

Palo Alto offen für jeden samt Gartenmöbel.

Palo Alto offen für jeden samt Gartenmöbel.

Palo Alto offen für jeden samt Gartenmöbel.

Palo Alto offen für jeden samt Gartenmöbel.

Wohin das Ganze führen wird, wo sich Palo Alto in einigen Jahren finden wird, das scheint ungewiss. Für den Besucher ist es ein faszinierender Ort, ein Blick in das industrielle Zeitalter des vorletzten Jahrhunderts. Ein Ambiente, um Geschichte zu erleben und in die Zukunft zu träumen, eine Wegkreuzung der Zeit. Eine Morgenbriese zieht aus der Vergangenheit durch die Höfe, inspirierend für junge Start-ups. Und den herrlichen Platja de la Mar Bella, den gibt es auch noch, gleich ums Eck.

Wenns die Kunden mögen – grenzwertige Agentureingänge in Palo Alto.

Wenns die Kunden mögen – grenzwertige Agentureingänge in Palo Alto.

Wenns die Kunden mögen – grenzwertige Agentureingänge in Palo Alto.

Wenns die Kunden mögen – grenzwertige Agentureingänge in Palo Alto.

Wer sich von morbidem Charme angezogen fühlt, der sollte sich in die Innereien von Palo Alto wagen. Herumstreifende werden nicht als verdächtige Objekte ausgemacht. Das bringt der Geist mit sich, den sich Palo Alto gegeben hat. Jene, die an den schönen Ecken im Erdgeschoss ein Studio ihr Eigen nennen dürfen, haben eine schicken Agentursitz. Unternehmen, die in höheren Regionen residieren, sollten bei Kundenverkehr auf ein sehr offenes und junges Klientel setzen. Dort sieht es einwenig nach baldiger Insolvenz aus. Für jene, die hinter die Fassade blicken, ist auf jeden Fall glasklar: Eine solide Finanzspritze für eine professionelle Generalsanierung des Komplexes ist für das langfristige Überleben notwendig. Das alles hat für den Barcelona Reisenden aber keine weitere Bedeutung. Wer in Poblenou ist, sollte es nicht verabsäumen, Palo Alto zu besuchen und dafür einwenig Zeit bringen, um in den Geist des Projektes einzutauchen.

Palo Alto offen für jeden samt Gartenmöbel.

Palo Alto offen für jeden samt Gartenmöbel.

1938 – Benito Mussolini lässt Barcelona bombardieren.

Republiken haben es nicht leicht in Spanien. Grossgrundbesitzern, der katholischen Kirche und jenen, die in Spanien die Strippen zogen, waren sie ein Dorn im Auge. Nicht wenigen heutzutage immer noch. Die Erste Spanische Republik, ausgerufen in der Verfassung von Cádiz, schaffte es nur von 1873 bis 1874. Dafür hatte sie ganze fünf Präsidenten. Da kann noch nicht einmal Italien mithalten. Der Zweiten Republik gelang es immerhin von 1931 bis 1936 durchzuhalten. Sie endete faktisch mit Beginn des spanischen Bürgerkrieges, offiziell erst zu dessen Ende 1939. Der Katalane Lluís Companys von der ERC war ihr Präsident. Die ERC (Esquerra Republicana de Catalunya – Republikanische Linke Kataloniens) wurde 1931 gegründet, sitzt noch heute im katalanischen Parlament und verfolgt weiterhin eine separatistische Linie. Barcelona galt als inoffizielle Hauptstadt der zweiten Republik. General Franco hatte daher ein besonderes Interesse, Barcelona so schnell wie möglich einzunehmen und wichtige Meinungsbildner im Castell de Montjuïc an die Wand zu stellen. Franco setzte auf massive Bombardements des Hafen- und Industrieviertels Poblenou. Doch die Gegenwehr der Barcelones war unerwartet heftig.

Das von der Legion Condor zerstörte baskische Guernica (Foto: Bundesarchiv, 183-H25224).

Das von der Legion Condor zerstörte baskische Guernica (Foto: Bundesarchiv, 183-H25224).

Auch das Baskenland war fest entschlossen Widerstand zu leisten. Francisco Franco stand vor grossen Problemen. Ohne die Hilfe Nazi Deutschlands und des faschistischen Italiens, wäre der spanische Bürgerkrieg wohl anders verlaufen. Spätestens als am 26. April 1937 die Legion Condor Guernica, die heilige Stadt der Basken, dem Erdboden gleich machte und folgend auch Barcelona bombardierte, kann wohl kaum noch von einem Bürgerkrieg gesprochen werden. Besonders fatal kam es für Barcelona im März 1937. In einem von Benito Mussolini persönlich angeordneten Angriff, startete die Aviazione Legionaria von Mallorca und bombardierte die Stadt drei Tage lang ohne Unterlass. Einen nachvollziehbaren Grund gab es für Italien allerdings nicht. Einige Historiker führen die Angriffe auf den Geltungsdrang des Benito Mussolini zurück. Er litt wohl darunter, dass die Augen der Welt auf Hitler und Franco gerichtet waren. Auch er wollte seine Bühne. Das kostet in nur drei Tagen mindestens 1.000 Barcelones das Leben. Heute wird es offiziell als Kriegsverbrechen anerkannt. Spanien verabschiedete 2007 das Ley de Memoria Histórica. Betroffenen der Gräuel das spanischen Bürgerkrieges blieben aber ohne Reperationen. Selbst Gelder zum Auffinden der Massengräber fliessen nicht und werden durch Privatinitiativen finanziert. In der surrealen Welt eines Cervantes, thematisiert Guillermo del Toro im Film Pans Labyrinth erschreckend die Brutalität eines franquistischen Hauptmanns.

Angriff der Aviazione Legionaria auf Barcelona am 17. März 1938.

Angriff der Aviazione Legionaria auf Barcelona am 17. März 1938.

2022 – Poblenou, Barcelona für Insider.

El Poblenou steht für „das neue Dorf“ in català. Das Stadtviertel von Sant Martí ist eines der zehn des Bezirks und entstand sehr spät im 18. Jhd. Die grossen Flächen des Gebietes wurden nach Westen zum Fluss Besòs hin sumpfig. Wohnen wollte dort kein Barcelones. Die schönen Sandstrände interessierten zu jener Zeit auch noch niemanden. Die Strandkultur, wie wir sie heute kennen, entstand in Europa erst Ende des 19. Jhd. beispielsweise am Playa de las Canteras in Las Palmas de Gran Canaria (s.u.). Der britische wie amerikanische Jet Set traf sich dort. Wohlhabende vertrieben sich in Canteras die Zeit, das einfache Volk hatte andere Sorgen.

Die Anfänge des Strandtourismus am Playa de las Canteras Las Palmas de Gran Canaria.

Die Anfänge des Strandtourismus am Playa de las Canteras Las Palmas de Gran Canaria.

Playa de las Canteras Las Palmas de Gran Canaria.

Playa de las Canteras Las Palmas de Gran Canaria.

Wie ein brachiales Naturereignis zog Mitte des 19. Jhd. die Industrielle Revolution durch Europa. In wenigen Jahren änderte sich die Welt radikal, wie Menschen lebten, arbeiteten, Vermögensverhältnisse verteilt waren, bis hin zur Art der Fortbewegung und Beleuchtung der Städte. Die Welt wurde rasant eine andere. Der Stadtteil Sant Martí rückte ins Interesse, denn er hatte einen Rohstoff, ohne den Industriebetriebe, ob Chemie, Textil, Metallverarbeitung, Lebensmittel oder Ziegeleien, nicht auskommen: Wasser. Der Torre de les Aigües del Besòs (s.u.) erinnert an den Wasserreichtum des Bezirks. Wären der Torre oder der Schornstein und die Fassade der Fabrik Ca’n Folch nahe der Rambla del Poblenou nicht unter Denkmalschutz gestellt worden, würde neben Palo Alto kaum noch etwas an die industrielle Zeit von Poblenou erinnern. Explosionsartig wuchs von 1885 bis 1888 die Zahl der Fabriken von 60 auf 243 dicht gedrängt. Das alles ist bis auf wenige Unikate im Wandel der Zeit verschwunden.

Torre de les Aigües del Besòs Barcelona.

Torre de les Aigües del Besòs Barcelona.

Fabrik Ca’n Folch nahe der Rambla del Poblenou Barcelona.

Fabrik Ca’n Folch nahe der Rambla del Poblenou Barcelona.

Fabrik Ca’n Folch nahe der Rambla del Poblenou Barcelona.

Fabrik Ca’n Folch nahe der Rambla del Poblenou Barcelona.

Der gemeine Tourist interessiert sich für den Bezirk Sant Martí nur ganz im Nordwesten. Dort findet sich das wunderbare Museu del Disseny de Barcelona (s.u.) und die Scheußlichkeit des Torre Agbar nun Torre Glòries (s.u.). Die Namensänderung machte ihn auch zu keiner eleganten Erscheinung. Auch er hat mit Wasser zu tun, denn der Phallus soll eine Wasserfontaine darstellen. Er wurde für die Grupo Agbar, ursprünglich Aigües de Barcelona, das städtische Wasserwerk Barcelonas, errichtet.

Museu del Disseny de Barcelona und Torre Agbar aka Torre Glòries.

Museu del Disseny de Barcelona und Torre Agbar aka Torre Glòries.

Torre Agbar aka Torre Glòries Barcelona.

Torre Agbar aka Torre Glòries Barcelona.

Richtung Osten sind im Bezirk Sant Martí kaum noch Touristen zu finden. Bewohner des Bezirks, Studenten und Geschäftsleute prägen das Strassenbild. Eine Chance, dem Massentourismus zu entkommen. Die Rambla del Poblenou hat ihren Reiz, einzelne Strassenzüge mit historischen Fassanden haben sich erhalten.

Von der Fabrik Ca’n Folch zur Rambla del Poblenou Barcelona.

Von der Fabrik Ca’n Folch zur Rambla del Poblenou Barcelona.

Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou Barcelona.

Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou Barcelona.

Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou Barcelona.

Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou Barcelona.

Wunderbare Spezialitätengeschäfte im Herzen von Poblenou.

Wunderbare Spezialitätengeschäfte im Herzen von Poblenou.

Unerwartet tauchen einladende kleine Plätze auf, in denen Häuser des einfachen Bürgertums überdauerten. Verblüffend und unerwartet. Ein ausgedehnter Streifzug in die ruhigeren Ecken von Poblenou hat seinen Reiz und lässt Gastronomie entdecken, die sich garantiert in keinem Reiseführer finden wird.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

In einer anderen Welt – erhaltene Bauten aus der Gründerzeit von Poblenou.

Barcelona, eine Stadt mit herrlichen, kilometerlangen feinen Sandstränden. Sport, Kultur, Gastronomie, Leben und Müssiggang findet sich dort, der Flair des Südens. Mit Las Palmas de Gran Canaria und dem Playa de las Canteras wohl die schönsten dieser Art Spaniens. Barcelona weltstädtisch, Las Palmas gemütlicher und mit der besseren Welle für Surfer. Beide stehen Rio de Janeiro um nichts nach, der einzige Unterschied, sie sind sicher. Besucher von El Poblenou, die Lust auf Strand und Meer haben, spazieren an den Platja de la Mar Bella oder Platja de la Nova Mar Bella. Im Gegensatz zum angesagten Platja de la Barceloneta, der gerne von Städtetouristen gestürmt wird, geht es hier sportlich ruhig zu. Poblenou, ein überraschend interessantes und reizvolles Stadtviertel Barcelonas, das noch nicht überlaufen ist und bevor das einmal passieren könnte, unbedingt besucht werden sollte. Barcelona kann mehr, als die ewig gleiche Zuckerbäcker Architektur eines Antoni Gaudí.

Barcelona Poblenou – Platja de la Nova Mar Bella.

Barcelona Poblenou – Platja de la Nova Mar Bella.

Weiter lesen.

Design Museum Barcelona – Museu del Disseny de Barcelona. Sehenswert.

Architektur Expedition Barcelona – am bicicleta zu 15 bemerkenswerten Orten.

Teleférico del Puerto – hoch über Barcelona.

Barcelona – Bunkers del Carmel – zum schönsten Aussichtspunkt. Gratis.

Playa de las Canteras – Copacabana gemütlich.

Palo Alto.

Bildnachweis.

Bilder: © Dr. Ingmar Köhler.

Bilder gemeinfrei: „Aviazione Legionaria Barcelona“,  „Guernica Baskenland (Bundesarchiv 183-H25224)“, „Kult – die PET Flasche von Font Vella“.

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