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Santa Cruz de Tenerife – Barrio Los Hoteles.
Reise

Excursión Santa Cruz – Streifzug Santa Cruz de Tenerife

Santa Cruz de Tenerife – Tor zur Neuen Welt.

Schon 1402/1403 hatten es die Normannen geschafft, Fuerteventura und Lanzarote für die kastilische Krone zu unterwerfen. Mit Teneriffa gelang dies erst 1495. Dort standen den kastilischen Truppen 30 bis 40 tsd. Guanchen, die Ureinwohner, gegenüber. Genau weiss man nicht wie viele es waren. Nur mit Knüppeln und geschärften Wurfsteinen bewaffnet, setzten sie sich Todes verachtend und wild zur Wehr. Für einen Anführer der Guanchen hiess es „Sieg oder Tod“ – in jedem Fall. Verlor er einen Kampf und überlebte, musste er, so wollten es die Bräuche, in einem hohen Barranco in den Tod springen. Das stärkte die Kampfmoral des Anführers.

Die schlimmste Niederlage fügten Guanchen den Spaniern in einer Schlacht 1494 zu, die in die spanische Geschichtsschreibung als das „La Matanza de Acentejo“, „Das Gemetzel von Acentejo“, einging. Ein kastilisches Heer von rund 2.000 Man, modern bewaffnet mit Fernwaffen und hunderten Reitern, wurde bis auf 350 Mann ausgelöscht. Die Überlebenden flohen panisch zu den Schiffen. 1495 kehrte die kastilische Krone rachsüchtig mit einem neuen Heer zurück. Die Guanchen begingen den schweren Fehler, sich in der Ebene von La Laguna dem Kampf zu stellen. Gegen Kanonen, Armbrust und Schusswaffen waren sie chancenlos. In blinder Vergeltungswut für Acentejo verübten die Kastilier ein blutiges Massaker, denen auch Frauen und Kinder zum Opfer fielen. Zur Abschreckung wurden tausende Tote liegen gelassen, die im subtropischen Klima verwesten, Seuchen unter den Guanchen auslösten und noch mehr von ihnen das Leben kostete.

In der Ebene von La Laguna wurde San Cristóbal errichtet, das einst Zentrum von Teneriffa war. Das hatte zwei Gründe. Zum Einen war die Ebene fruchtbar, ein See, „la laguna“, lag dort, das Klima war angenehmer, die Sommerhitze nicht so drücken heiss und schwül wie am Meer. Zum Anderen, ob in Fuerteventura mit Betancuria oder San Cristóbal auf Teneriffa: Hauptstädte lagen immer im Inselinneren, um vor Piratenüberfällen sicher zu sein. Die Häfen wurden nur zur Logistik genutzt und wenn nur von Fischern bewohnt. Die armen Bewohner von Santa Curz wurden von den gut situierten Bürgern in San Cristóbal abschätzig als „Los Chicharreros“ bezeichnet, da sie sich hauptsächlich von der „el chicarro“, der „Stachelmakrele“, ernährten. Heute nennen sich die Bewohner von Santa Cruz de Tenerife selbstbewusst selber so, denn schon lange haben sie San Cristóbal überholt, wirtschaftlich wie kulturell. Nur die Universität, die ist nach wie vor in San Cristóbal. Schon 1701 begannen dort Augustinermönche mit wissenschaftlichen Studien, errichteten bereits ein Observatorium am Teide, das heute eines der Wichtigsten im weltweiten astronomischen Forschungsnetz ist, wie auch die Universität La Laguna selber. Schon 1744 wurde die Universität offiziell, genehmigt durch eine päpstliche Bulle, von den Augustinermönchen gegründet. Nur 10 Jahre zuvor wurde der Grundstein zur Universität Göttingen 1732/1734 gelegt.

San Cristóbal de La Laguna Teneriffa.

San Cristóbal de La Laguna Teneriffa.

Santa Cruz de Tenerife entwickelte sich unaufhaltsam und liess schon bald San Cristóbal hinter sich. Einst Tor zur Neuen Welt, denn es war der letzte Atlantikhafen, bevor es angetrieben vom Nordost Passat und dem Kanarenstrom unter dem Kiel hinüber nach Amerika ging. Columbus machte dort halt, alle Conquistadoren und auch für Alexander von Humboldt war es letzte Station, bevor es hinüber nach Amerika ging. Zuvor bestieg er noch den Teide, den höchsten Berg Spaniens  und legte dort die Grundlage für seine universelle Klimatheorie, die noch heute ihre Gültigkeit besitzt. Schiffe wurden im Hafen von Santa Cruz de Tenerife noch einmal für die Atlantikpassage klar gemacht, Proviant wurde gebunkert, vor allem auch viel Wein und Branntwein, denn der verdarb auf der Seereise nicht so schnell wie Wasser. Auf Schiffen wurde zur damaligen Zeit regelrecht „gesoffen“. Das alles brachte den neuen Siedlern von Teneriffa Wohlstand. Ein reiches, selbstbewusstes und aufgeklärtes Bürgertum entstand. Der Reichtum dieser Zeit zeigt sich heute noch im Villenviertel „Los Hoteles“, die Aufgeklärtheit spiegelt sich im ersten Freimaurertempel der Kanaren wieder, der monumental in griechischen Stil im Zentrum von Santa Cruz steht. Dort gab es auch ganz selbstverständlich die „verbotenen Bücher“, die am „Index“ des Vatikan standen. Auf der iberischen Halbinsel zu jener Zeit undenkbar. Leider lässt die Stadtverwaltung das historische Bauwerk verfallen, obwohl sie laufend gelobt es bald instand setzen zu lassen. Auch heute ist Santa Cruz noch einer der wichtigsten Atlantikhäfen Spaniens und liegt in Bezug auf Kultur im intensiven Wettstreit mit Las Palmas de Gran Canaria. Santa Cruz und Las Palmas, zwei stolze autonome Provinzen Spaniens.

Freimaueretempel Santa Cruz de Tenerife Teneriffa.

Freimaueretempel Santa Cruz de Tenerife Teneriffa.

Eintauchen in das historische und entdeckenswerte Santa Cruz de Tenerife. Die Chronologie der folgenden Orte ist so angelegt, dass sie zu Fuss als Rundgang im Uhrzeigersinn vom Parque García Sanabria beginnend und zu ihm zurückkehrend erlebt werden können. Dort liegt auch das empfohlene Hotel. Diesen Rundgang an einem Tag durch zu hetzen wäre ein wahrer Frevel, eine sportliche Leistung vor allem in der Sommerhitze. Für Santa Cruz sollten einige Tage mitgebracht werden, um es zu erleben und zu geniessen. Der Tourist besichtigt, der Reisende erlebt.

Parque Municipal García Sanabria.

Der Parque Municipial García Sanabria ist ein Paradies zwischen dem Villenviertel „Los Hoteles“ und der Altstadt, dem „Casco“, von Santa Cruz de Tenerife. Wie im grandiosen botanischen Garten von Orotava, wird auch in Santa Cruz beim Durchschreiten des Eingangs eine andere Welt betreten. Die Stadt wird hinter sich gelassen, ein ruhiges und schattiges Ambiente tut sich auf. Am schönsten ist es am Morgen im Park, wenn noch Feuchte in der Luft liegt und die Gerüche der Blüten intensiv in die Nase strömen. Es riecht exotisch, Vögel zwitschern, eine Gruppe widmet sich konzentriert dem Taichi, Herren lesen die Morgenzeitung auf Bänken, einige Läufer sind unterwegs. Ein Ort der Ruhe, Entspannung, Balsam für Seele und Nerven. Am besten eine Bank suchen, die Szenerie geniessen und die Gedanken treiben lassen. Wer weiss, welche interessante Reise sie an diesem schönen Ort unternehmen werden.

Lange dauerte es, bis dieser Prachtgarten Realität wurde. Die Idee dazu hatte 1881 der Journalist Patricio Estévanez. Nur Geld war keines da. Darum kümmerte sich der Bürgermeister von Santa Cruz Santiago García Sanabria im frühem 20. Jahrhundert. Er sammelte Spenden in Form von Geld und Pflanzen, auch Geld der Stadtverwaltung gab es. Sanabria machte es sich zur persönlichen Aufgabe diesen Park Realität werden zu lassen. Die Bürger der Stadt dankten es ihm im Zentrum des Parks mit einem monumentalen Denkmal. 1926 waren die Mittel vorhanden und aus Ödland erwuchs dieser märchenhafte Ort in Mitten der Stadt. Die „Los Chicharreros“ lieben ihren Park und pflegen ihn ebenso. Nach und nach wurden Bewässerungsanlagen und Beleuchtung installiert und mittlerweile ist er auch komplett Video überwacht. Das macht ihn zum sicheren und blitzsauberen Ort, denn das übliche Klientel meidet ihn. Auch aktuell wird emsig in ihm gearbeitet. Wege werden erneuert, Pflanzungen verbessert, das am östlichen Parkeingang gelegene Café gerade modernisiert und neu eröffnet. Für den Reisenden führt kein Weg vorbei am Parque Municipal García Sanabria. Er muss einfach genussvoll durchwandert werden.

Fuente de la Plaza de Príncipe de Asturias.

Kaum wurde der Besucher beim Verlassen des Parque Municipal García Sanabria harsch in den Alltag zurück gestossen, wartet schon einige hundert Meter weiter ein Kleinod auf ihn: Der Park Fuente de la Plaza de Príncipe de Asturias. Als Erstes wird auf ein grosses Café gestossen. Morgens wird dort gerne von Einheimischen gefrühstückt, geht es in den Vormittag hinein, treffen sich im Café Geschäftsleute im schattigen Ambiente. Touristen werden selten gesichtet. Im Zentrum ein klassischer Musikpavillon, rund um den Park verteilt Bänke, ein Brunnen und viele Skulpturen.

Direkt Unterhalb des Parks warten Geschichte und Kultur. Das Museo Municipal de Bellas Artes, das architektonische Juwel Círcolo de Amistad passierend wird die Parroquia de San Francisco de Asís erreicht.

Museo Municipal de Bellas Artes de Santa Cruz de Tenerife.

Direkt am Príncipe de Asturias liegt das Museo Municipal de Bellas Artes. Es hat eine interessante Geschichte. Als Spanien begann zum grössten Reich aufzusteigen, das die Menschheitsgeschichte je gesehen hatte, waren Briten zu recht besorgt, ihre Vormachtstellung als Kolonial- und Handelsmacht zu verlieren. In der Zeit des Empires war Britannien der grösste Kreditgeber des Globus. Wo das Empire nur konnte, störte es den spanischen Handel. Ein Krieg folgte dem nächsten, oft unter kuriosen Vorwänden wie beispielsweise im „War of Jenkins’ Ear“. Herrschte einmal Frieden, bezahlte die Queen Freibeuter wie Sir Francis Drake, die erfolglos versuchten das Castillo de la Luz und Hafen von Las Palmas de Gran Canaria einzunehmen.

In Santa Cruz de Tenerife war es der berühmte Konteradmiral Lord Nelson, der vom 22. bis 27. Juli 1797 amphibische Operation von Santa Cruz aus durchführte, um den Hafen für das Empire einzunehmen. Er war der wichtigste Atlantikhafen für Passagen von Europa nach Asien und die Neue Welt und ist das in wichtigem Umfang noch heute. Der Angriff auf Santa Cruz war keine Sternstunde für Nelson. Die stolze Royal Navy musste nach desaströsen Verlusten kapitulieren und zur Abrundung der schmachvollen Niederlage auch noch ihre Fahnen zurücklassen. Die Stadtverwaltung von Santa Cruz beschloss 1840 ein Gebäude zu errichten, das nur dem Zweck galt die Fahnen der Royal Navy auszustellen. Nicht nur die Briten können es mit Gibraltar, auch die Spanier mit den Briten. Ausser dem spanischen Wein und dem spanischen Klima konnten die Briten Spanien noch nie viel abgewinnen. Ansonsten war das Verhältnis seit Heinrich dem VIII. sehr kriegerisch. Aus der reinen Ausstellung der Flaggen wurde das Museo Municipal de Bellas Artes de Santa Cruz de Tenerife. Es erhielt auch ein neues Gebäude, welches 1929 vom Architekten Eladio Laredo Carranza im klassizistischen Stil entworfen wurde und am Grund des abgerissenen Franziskanerklosters San Pedro Alcántara errichtet wurde.

Kunstkenner, die unvorbereitet das Museum betreten, werden ob seiner Qualität verblüfft sein. Empfangen wird der Besucher von einer Wechselausstellung im Erdgeschoss, die zeitgenössische Kunst präsentiert. Eine Plattform für junge Künstler, die ihren Platz in der harten Kunstszene erkämpfen wollen. Das Ausgestellte kann zuweilen fordernd sein. So ist das eben mit Neuem und neuen Ideen. Gesetzter geht es zu, wenn über die herrliche Stiege vorbei an schönen Glasfenster und Gemälden in den zweiten Stock hinauf gestiegen wird. Nun schlägt das Herz des Kunstliebhabers schneller. Flämische Meister aus den Beständen das Prado werden gezeigt. Es heisst Zeit mitbringen und diese einzigartige Technik zu bewundern, welche diese Meister entwickelten. Grossflächige Gemälde, die den Betrachten in das Geschehen hinein ziehen, die Szenen zu Ende denken lassen: Portraits, Szenen eines Duells, Landschaftsbilder und mehr. Das Herz der Ausstellung ist das „Tríptico de la Navidad“ aka „Tríptico Nava-Grimón“ von Coecke Van Aelst (1502–1550). Setzen und wirken lassen.

Círculo de Amistad.

Wird das Museum de Bellas Artes verlassen und rechter Hand wenige Meter zur „Calle Ruíz de Padrón“ herüber gegangen, liegt der Blick auf dem klassizistischen Juwel „Círculo de Amistad“. An ihm vorbei die Strasse hinunter wird die Parroquia de San Francisco de Asís erreicht.

Parroquia de San Francisco de Asís.

Die Parroquia de San Francisco de Asís war die Gemeindekirche des Franziskanerklosters San Pedro Alcántara, welches im Rahmen der „Desamortisation“ abgerissen wurde. Seit dem Gründer des heutigen Spaniens Carlos primero, dem Habsburger Karl V., jagte ein Staatsbankrott nach dem anderen Spanien. Immer pleite, hört sich bekannt an. Karl V. herrschte zwar über das grösste Reich der Menschheitsgeschichte, war der reichste Herrscher seiner Zeit und konnte sich so zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation intronieren lassen, hatte aber nie Geld. Und auch im 19. Jhd. war dies nicht anders in Spanien. Auf der Suche nach Geldquellen kam man auf die blendende Idee, sich das Kirchenvermögen unter den Nagel zu reissen. Was nicht zu Geld zu machen war, wurde abgerissen und ergab meist wertvolles Bauland in Mitten von Städten. Dem Kloster von Orotava, gleich um die Ecke, erging es ebenso. Der Spanier besitzt ein besonderes Talent Geld auszugeben und so war man bald wieder pleite. Diese Tradition uferte letztlich unter dem europäischen „Rettungsschirm“ und findet garantiert nach kurzer Verschnaufpause eine Neuauflage.

Die Parroquia de San Francisco de Asís ist „Stückwerk“. Bis sie alle drei Schiffe und ihre Türme hatte, war es ein langer Bauprozess. Ihren Ursprung hat sie in der Klosterkirche von 1680. Ihr Bauprozess würde ein eigenes Buch füllen. Das Schmuckstück der Kirche ist der Hauptaltar. Santa Cruz findet, es ist der bedeutendste des Archipels. Allgemein herrscht die Ansicht, er gehört jedenfalls zu den kunstvollsten. Die Holzschnitzereien stammen grösstenteils aus dem Jahr 1733 und wurden erst in den Folgejahren nach und nach vergoldet. Einige wesentliche Teile stammen vom Künstler Nicolas Perdigón Oramas aus Orotava. Jene, die interessiert das gesamte Archipel bereisen, werden immer wieder auf seinen Namen stossen. Einen recht guten Überblick über die Kunstwerke der Kirche gibt Wikipedia auf deutsch. Jene, die tiefer eintauchen wollen, besuchen die Buchhandlung der Inselverwaltung und finden entsprechende Literatur. Die „Librería del Cabildo de Tenerife“ (s.a. Linksammlung), ist wie auch die Buchhandlung des Cabildos von Las Palmas, ein wahrer Tempel für Intellektuelle. Fantastische Publikationen finden sich, die es zu Amazon nie schaffen. Eine Oase des Wissens, die Werke sehr erschwinglich, da beide Cabildos viel Geld für Publikationen über Kultur und Geschichte des Archipels bereit stellen.

Nach dem Museo Municipal de Bellas Artes und der Parroquia de San Francisco de Asís, tut ein Spaziergang gut, um das Gesehene etwas wirken zu lassen und die Eindrücke zu ordnen. Ein zehnminütiger Spaziergang, der die Shopping Meile „Calle del Castillo“ kreuzt, zum städtischen Markt „Mercado Municipal Nuestra Señora de África La Recova“, steht an.

Mercado Municipal Nuestra Señora de África La Recova.

In Deutschland starben die städtischen Märkte aus. Der Komfort des Supermarktes lockte. In Spanien undenkbar. Jede grössere spanische Stadt besitzt einen klassischen Markt, Metropolen wie Barcelona oder Las Palmas unzählige. Spanier lieben ihre Märkte und pflegen historische mit Hingabe. Das hat viele Gründe. Zum Einen wird in Spanien nach wie vor frisch gekocht. Ist das nicht möglich, geht man in ein kleines Lokal den preiswerten Tagesteller essen. Im Supermarkt wird der Reisende überrascht feststellen, das Tiefkühlangebot ist gering: Fertiggerichte ausser Pizza und Lasagne Fehlanzeige. Im städtischen Markt wird frisch eingekauft, Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst. Markthallen sind Kooperativen, die Stände im Eigentum der Betreiber, die in der Familie von Generation zu Generation weiter gegeben werden und mit ihnen das Stammklientel. So wird oft über Generationen an den selben Ständen eingekauft. Ein Garant für gute Qualität und oft bestehen zwischen Kunden und Standbesitzer freundschaftliche Bande.

Der Marktbesuch ist für den Spanier nicht nur Einkaufen, es ist ein soziales Ereignis, für das viel Zeit mitgebracht wird. Oft verabredet man sich im Markt mit Freunden, trifft zufällig Bekannte und an den vielen „Gourmetständen“, würde man am Kontinent sagen, gönnt man sich immer eine besondere Leckerei, ein Gläschen, Café oder nach was gerade der Sinn steht. Die spanischen Märkte sind auch eine ganz hervorragende Idee als Reisender sehr gut und preiswert essen zu gehen. Daran denken wenige. Egal in welche Stadt die Reise in Spanien führt, der Besuch des Mercado municipal ist einfach Pflicht nicht Kür. Und so ist es auch in Santa Cruz mit dem Mercado Municipal Nuestra Señora de África La Recova. Leben herrscht, interessiert werden Produkte begutachtet und probiert. Spanien ist anders. In dieses Leben einzutauchen, das Ambiente aufzusaugen, sich diesem Genussleben hinzugeben, das ist einfach ein Highlight für Spanienliebhaber.

TEA Tenerife Espacio de las Artes.

Direkt neben dem Mercado Municipal Nuestra Señora de África La Recova liegt das TEA Tenerife Espacio de las Artes. Das TEA ist ein im Entwurf komplexes Gebäude auf gut 20 tsd. m² mit mehreren Ebenen, das in der Grundkonzeption einem kanarischen Herrenhaus gleicht, also mit Patio, privaten und repräsentativen Bereichen angelegt ist. Es beheimatet die wunderbare Biblioteca Municipal de Santa Cruz, die immer stark frequentiert ist, das Centro de Fotografía Isla de Tenerife, Vortrags- und Kinosäle und den Ausstellungsbereich. Gezeigt wird zeitgenössische Kunst in welcher Form auch immer. Aktuell ist die interessante Ausstellung ‘CRISIS?, WHAT CRISIS? CAP.3’ noch bis 13. Oktober 2019 zu sehen. Sie thematisiert die Zeit nach der Franco Diktatur, den unblutigen fliessenden Übergang zur Demokratie, die in Spanien „transición“ genannt wird. Auch der Künstler Gonzalo González aus dem nahegelegenen Los Realejos steuert Werke zum Thema bei, unter dem nach denkenswerten Titel: „Estar aquí es todo“ – „Hier zu sein ist alles“.

Entworfen wurde das Gebäude, das vom Architektur Interessierten mit grosser Aufmerksamkeit studiert werden wird, vom renommierten Schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron. Das garantiert schon eine gewisse Einzigartigkeit. Architekt Virgilio Gutiérrez aus Santa Cruz war in die Arbeiten zum TEA eingebunden. Reisende, die mittags das TEA besuchen und Hunger verspüren, könnten im Café der Bibliothek das gute Mittagsmenü für 11,- Euro probieren. Städter kommen hier regelmässig nur zum Essen vorbei.

Parroquia Matriz Nuestra Señora de la Concepción.

Das TEA durch das Café verlassend, wird schon auf den Kirchturm der Nuestra Señora de la Concepción geblickt, die zum Greifen nahe liegt. Der Turm gilt als Wahrzeichen von Santa Cruz de Tenerife. Ursprünglich hiess die Kirche schlicht „Iglesia de Santa Cruz“, die „Kirche vom heiligen Kreuz“, wurde aber 1638 auf „Nuestra Señora de la Concepción“ umbenannt. Ihren Namen trägt sie, da in ihr das Holzkreuz aufbewahrt wird, das der Conquistador Alonso Fernández de Lugo im November 1495 aus Spanien mitführte, als er den zweiten Versuch unternahm, Teneriffa zu erobern. Der Legende nach ging er und sein 1.500 Mann starkes Heer am Playa Añazo nahe Santa Cruz an Land und errichtet das Holzkreuz auf einem Hügel, um seinen Beschluss zu bekräftigen, dieses mal Teneriffa für die spanische Krone und Kirche einzunehmen. Sein erster Versuch scheiterte im Mai 1495, als sein Heer aus rund 1.700 Mann von den Guanchen fast gänzlich im Barranco de Acentejo ausgelöscht wurde. In die Geschichte ging die Schlacht als “Matanza de Acentejo”, das “Gemetzel von Acentejo”, ein. Im November 1495 stellten sich die Guanchen in der für sie heiligen Ebene um La Laguna den kampferprobten kastilischen Truppen. Gegen die Fernwaffen, Armbrust, Kanonen und Langwaffen, hatten sie nur Holzlanzen und geschärfte Wurfsteine entgegen zu setze und wurden trotz zahlenmässiger Überlegenheit vernichtet. Mit der folgenden zweiten Schlacht, wieder bei Acentejo, hatte Alonso Fernández de Lugo Teneriffa eingenommen. Erst kapp 100 Jahre, nachdem der Normanne Jean de Béthentcourt und Gadifer de La Salle Fuerteventura und Lanzarote unterworfen hatten, war damit die Eroberung des kanarischen Archipels durch Spanien abgeschlossen.

Der Ursprung der Nuestra Señora de la Concepción führt in die Zeit der Inbesitznahme von Teneriffa zurück. Eine kleine einschiffige Ermita wurde in einer Senke kurz hinter der Küstenlinie und direkt am Barranco Santos errichtet, über der sich heute die Parroquia erhebt. Die Ortswahl zeugt davon, dass die Neuankömmlinge noch wenig Wissen über die in der Regenzeit anschwellenden Barrancos und die teils wild anrollende Brandung hatten. Regelmässig wurde die Kirche entweder vom Barranco oder von der Küste überschwemmt. Doch der gottgefällige Platz musste trotzen. Die Kirche wurde nicht verlegt, sondern mit einer schützenden Mauer gegen Hochwasser umbaut. Was heute zu sehen ist und 1983 unter Denkmalschutz gestellt wurde, hat nicht mehr viel mit der einschiffigen „Iglesia de Santa Cruz“ zu tun. Am 2. Juli 1652 brannte die Kirche nieder, wurde aber sofort wieder aufgebaut.

Um es schmeichelhaft zu formulieren: Von aussen ist die Iglesia architektonisch nicht wirklich gelungen. Wird bei den Tatsachen geblieben, ist sie einfach ein Klotz, bei dem überhaupt schwer zu erahnen ist, wo denn der Eingang sein solle. Von nicht Ortskundigen wird er auch regelmässig gesucht. Interessant wird die Nuestra Señora de la Concepción erst dann, wenn sie betreten wird. Die unzähligen Erweiterungen, Umbauten und Renovierungen liessen das Gotteshaus von aussen zu einem unsystematischen Stückwerk werden. Ein komplexes Bauwerk aus rekordverdächtigen fünf Schiffen entstand. Wird das Gotteshaus betreten, ist der Besucher von der innewohnenden Schönheit überrascht, den schlichten Formen, die doch mit spanischem Prunk geschmückt sind. Viel Silber aus Neuspanien glänzt und immer wieder lohnend in spanischen Kirchen den Blick gen Himmel zu richten, um den kunstvollen Dachstuhl im Mudejar Stil zu geniessen. Im Chorraum des Kirchenschiffs, dort wo der Hauptaltar angesiedelt ist, der Dachstuhl kunstvoll bemalt ausgeschmückt. Und auch dort steht das Kreuz des Alonso Fernández de Lugo. Ja, von aussen glänzt die Parroquia Matriz Nuestra Señora Concepción nicht durch Eleganz. Im Inneren strahlt sie Schönheit und sympathische Anmut aus, die dem Besucher dezent vermittelt, er ist wohl nicht das höchste Wesen der Schöpfung und es könnte ihm gut tun, etwas in sich zu gehen. An was er auch immer glaubt oder nicht. Die Nuestra Señora de la Concepción, ein guter Ort zur Selbstreflexion.

Von der Nuestra Señora de la Concepción geht es nun entlang dem Spazierweg der Gleise der Strassenbahn „ten“ Richtung dem Terminal „Intercambiador“, wo schon das Auditorio de Tenerife“ gut im Blick liegt.

Insidertipp für Wanderer:
Direkt an der Parroquia Matriz Nuestra Señora de la Concepción beginnt ein schöner Wanderweg, der nach San Cristóbal de La Laguna führt, der “Camino de las Lecheras”, der “Weg der Milchkannen”. Es geht erst über die “Zurita” genannte Brücke, die den “Barranco Santos” an der Parroquia überspannt. Sie wurde erstmalig für Fuhrwerke 1754 errichtet. Dann sind aussichtsreiche beschilderte 16 Km und 700 Höhenmeter nach San Cristóbal de La Laguna zu bewältigen. Sie sollten vor allem in den Sommermonaten nicht unterschätzt werden. Direkt zum Ausgangspunkt kann mit der Strassenbahn der Linie 1 zurück gekehrt werden, “Parada Fundación”. Eine schöne Tageswanderung und Ausflug in das sehenswerte San Cristóbal de La Laguna.

Auditorio de Tenerife.

Das Auditorio de Tenerife ist ein Werk des spanisch-schweizer Architekten Santiago Calatrava Valls und wie alle seine Werke polarisiert es. Im Detail wird das Auditorio im Artikel „Auditorio de Tenerife – Santiago Calatrava Valls.“ behandelt. Dem Auditorio de Santa Cruz gegenüber liegt der Hügel des „Palmentum“. Zwischen diesem und dem Auditorio das grosse Schwimmbad „Parque marítimo“, das für Insider unschwer als Werk des Architekten und Künstlers César Manrique zu erkennen ist.

Palmentum.

Was aus einem stinkenden Müllberg gemacht werden kann, das ist schon verblüffend und kann im Artikel „Teneriffa – botanische Gärten der subtropischen Atlantikinsel.“ nachgelesen werden. Der herrliche grosse Palmenhügel des Palmentum, beheimatet die grösste Palmensammlung Europas. Ein herrlicher Ort, ihn zu durchwandern, Ausblicke auf den Atlantik und die Stadt Santa Cruz zu geniessen ein Erlebnis.

Vom Palmentum führt jene, die auf den Spuren der „Excursión Santa Cruz“ unterwegs sind, ein kleiner Spaziergang zum MUNA Museo de Naturaleza y Arqueología. Es liegt am bereits besichtigten TEA und dem Mercado Municipal.

MUNA Museo de Naturaleza y Arqueología.

Ursprünglich hiess das Museo de Naturaleza y Arqueología „Museo de la Naturaleza y el Hombre“, wurde aber 2018 umbenannt. Es präsentiert in einer umfangreichen Ausstellung im Obergeschoss des Hauses Funde der Altkanarier, präsentiert Kultur und Gebräuche und zeigt auch verblüffende Operationstechniken, die Guanchen am Schädel Verletzter durchführten. Neben dieser spannenden Präsentation leitet das MUNA und beteiligt sich aktiv an Ausgrabungen und Forschungen zur kanarischen Geschichte. So beispielsweise auch aktuell an dem vor wenigen Jahren entdeckten Majorero Grab in Villaverde auf Fuerteventura.

1974 übersiedelte die Sammlung des MUNA an den heutigen Standort, das „Antiguo Hospital Civil“, ehemaliges Krankenhaus von Teneriffa. Ein Teil des grossen Gebäudes wurde für das Museum umgestaltet. Wird das Museum betreten, fällt als erstes ein schöner begrünter Patio auf, typische Bauweise kanarischer Herrenhäuser am Land wie in der Stadt. Der begrünte Innenhof fester Bestandteil und Lebensmittelpunkt der Häuser. Angenehme Kühle in drückend heissen Sommern, im Winter abgeschirmt vom bissig kühl wehenden Nordost Passat. Die mächtigen Fassaden dieser Häuser lassen meist nicht erahnen, welche idyllischen Patios hinter ihnen liegen.

Das Museo de Naturaleza y Arqueología ist überaus beeindruckend. Das dort gesammelte und präsentierte Wissen ist fantastisch. Es muss Jahrzehnte gedauert haben diesen unglaublichen Wissensschatz aufzubauen. Will der Besucher das Gezeigte wirklich erforschen, würde es Tage in Anspruch nehmen. Erforschen ist der richtige Begriff, denn die Art und Weise wie das Wissen vermittelt wird ist spannend und Ideenreich und daher auch für Kinder ein sinnvoller Spass. Schubladen müssen herausgezogen werden, Bibliotheksschränke geöffnet werden, ein Forschergefühl wird vermittelt. Vor allem im Untergeschoss, in dem die Geologie und der Vulkanismus des kanarischen Archipels präsentiert wird, spannende Projektionen und Animationen. Und nach jedem thematischen Bereich „Werkräume“ für Kinder, in denen bei geführten Touren Dinge zum Gezeigten probiert werden können, beispielsweise Felsritzungen wie die Ureinwohner zu fertigen. Auf den oberen Geschossen wird alles um die Flora und Fauna des Archipels gezeigt. Die letzte Station im Obergeschoss ist der Archäologie gewidmet.

Nach soviel Wissen tut ein Spaziergang unter schattigen Bäume gut. Es geht nun immer aufwärts entlang des „Barranco Santos“ in einem zehn minütigen Spaziergang zur Casa del Carnaval. Der Barranco de Santos ein Wasserlauf, der in der Ebene La Laguna seinen Ursprung hat und bei der Kirche Nuestra Señora de la Concepción in den Atlantik mündet.

Casa del Carnaval.

Rio de Janeiro, Venedig und der „Carnaval de Santa Curz“ gelten als die schönsten und prächtigsten Karnevals weltweit. In Santa Cruz geht es durch die enge kulturelle Verstrickung mit der „Neuen Welt“ lateinamerikanisch feurig zu. Kostüme wie in Rio, Rhythmen wie dort, die Trommeln spielen eine zentrale Rolle und natürlich der Tanz samt den farbenprächtigen Kostümen. Wer in den Randbezirken von Santa Curz am frühen Abend herum streift, wird immer wieder die Rhythmen der „tamborilero“ hören. Das ganze Jahr wird geübt, die Rhythmen, der Tanz, andere nähen und schaffen fantasievolle und prächtige Kostüme, die ein Jahr handwerkliches Geschick den Näherinnen verlangen. „Carnaval“ ist in Santa Cruz Passion und Hingabe. Gezeigt wird sie in der Casa del Carnaval.

Nach diesen farbenfrohen Eindrücken wird weiter Richtung Stadtteil „Los Hoteles“ spaziert. Über die Avenida Barranco Santos wird schon nach knapp 500 Metern das Barrio Los Hoteles erreicht.

Los Hoteles + Plaza de Los Patos – Spaziergang für Fotografen.

Letzte Etappe der „Excursión Santa Cruz de Tenerife“: Der denkmalgeschützte Stadtteil „Barrio de Los Hoteles – Pino de Oro“. „el hotel“ steht im Spanischen nicht nur wie im Deutschen üblich für „das Hotel“, sondern auch für freistehende, grosse Häuser. Das Gegenteil die „las casitas“, die kleinen Häuschen, die den alten Fischerhafen von Santa Cruz bildeten. Für jene, die auf Fotopirsch sind, wird der letzte Teil des Streifzuges durch Santa Cruz der Höhepunkt sein. Fotomotive an jeder Ecke und eine Gegend, die von Touristen verschmäht wird. Am besten eignet sich der späte Nachmittag, wenn das tiefe warme Licht die herrlichen Fassaden kräftig leuchten lässt und profiliert zum Leben erweckt.

Das Barrio Los Hotels ist eine Villenkolonie, die im 19. Jhd. angelegt wurde und den Wohlstand des damaligen Bürgertums präsentiert. Unter ihnen auch viele Ausländer wie Briten, die mit dem Handel von Wein der Kanareninseln, Waren aus Lateinamerika oder anderen Waren Vermögen machten. Briten waren es auch, welche die Banane auf dem kanarischen Archipel einführten, erstmals auf Gran Canaria, wo die Plantagen immer noch grosse Teile der Landschaft des Nordostens bestimmen. Erschlossen wurde das Gebiet durch die Entwicklungsgesellschaft „Sociedad de Edificaciones y Reformas Urbanas“ (S.E.R.U). Sie wurde 1888 gegründet und war bis 1922 aktiv. Ursprünglich plante S.E.R.U das Viertel auf dem Reisbrett, um ihm Struktur und offene Flächen und Parks zu geben. In Teilen wurde es auch umgesetzt jedoch nur sehr verwässert. Das Erscheinungsbild des gesamten Viertels sehr homogen im eklektischen Stil, da nur wenige Architekten für die Villen der Häuser verantwortlich zeichneten.

Ein besonderes Schmuckstück des Villenviertels ist der Park „Plaza de 25 de Julio“, allgemein aber als „Plaza de los Patos“ bekannt. Auf den 25. Juli als Strassenbezeichnung wird überall in Spanien gestossen. Es wird an die traumatischen Ereignisse um diesen Tag erinnert. Anarchisten und Radikalrepublikaner lieferten sich blutige Strassenschlachten vor allem in Barcelona. Zur Zeit der Errichtung des Parks lag er exakt im Zentrum des Barrio Los Hoteles. Kunstvoll mit Mosaik belegte Bänke stehen auf ihm, Werbung für die Sponsoren der einzelnen Bänke. Ein guter Teil der Unternehmen besteht nicht mehr. Im Zentrum ein Brunnen mit wasserspeienden Keramikfröschen. Vornehmlich am frühen Vormittag werden Bewohner der Nachbarschaft im Park getroffen, die sich die Morgenzeitung in einem der vielen Kioske der „Rambla de Santa Cruz“ gekauft haben, um sie dort in aller Ruhe zu lesen.

Die „Rambla“ umschliesst das Villenviertel Richtung La Laguna. Eine breite, schattige Promenade mit herrlichem Bestand an alten Bäumen lädt zum Promenieren oder dem Sitzen auf einer schattigen Bank ein. Über sie geht es zurück Richtung „Parque Municipial García Sanabria“, der Ausgangspunkt der „Excursión Santa Cruz de Tenerife“, wo auch das empfohlene Hotel liegt.

Add-on: Der Hafen von Santa Cruz de Tenerife.

Der Hafen von Santa Cruz de Tenerife war von Anbeginn ein strategisch wichtiger Hafen und ist bis heute einer der bedeutendsten Atlantikhäfen Spaniens. Dort warfen Columbus, Cook, Humboldt und andere das letzte mal ihren Anker, um Wasser und Proviant zu bunker, die Schiffe noch einmal zu überholen, um weiter nach Asien oder via der klassischen Südroute nach Neuspanien überzusetzen. Auch heute eine Standard-Route, denn es geht mit dem Kanarenstrom unter dem Kiel und dem Nordost Passat energiesparend vorbei an Kuba nach Lateinamerika. Auch Wale und Haie lassen sich so zum anderen Kontinent hinüber treiben.

Im nördlichen Hafenbereich befindet sich der alte Fischerhafen “Dársena de Pesca”. Dort sind auch Kühlhäuser und Fischerverarbeitunsgbetriebe angesiedelt. Südlich folgt ihm der Containerhafen “Dársena del Este”. Er dient hauptsächlich dem Umschlag der Fracht auf andere Schiffe. Auch die Produktion der nahe der Mole angesiedelten Zementfabrik wird verschifft. Das zentrale Hafenbecken “Dársena de Anaga” wird von den drei Molen “Dique Sur”, “Muelle de Ribera” und “Muelle de Enlace” gebildet. Sie werden von den Fährgesellschaften Fred. Olsen und Armas genutzt, die ein dichtes Fährnetz über das gesamte Archipel bieten. Trasmediterranea läuft einmal pro Woche den Hafen mit einer Autofähre ab Huelva an, der Hafen, von dem aus Columbus zu seiner ersten Reise in die Neue Welt aufbrach. An der Mole, an der Fred. Olsen anlegt, steht noch der Leuchtturm “La farola del Mar”, der von 1863 bis 1954 seinen Dienst verrichtete. Nördlich von ihm ragt ein alter Frachtkran über die Mole. Ein schön erhaltenes Industriedenkmal

Add-on: Museo Histórico Militar de Canarias.

Vom Hotel „Contemporáneo“ wird in einem kaum zehnminütigem Spaziergang das Museo Histórico Militar de Canarias erreicht. Es wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt und betreut und gibt historische Einblicke. Gezeigt wird von alten Waffen bis Hubschraubern alles rund im die spanische Armee. Es wird eher auf Touristen getroffen. Auf Grund der Geschichte durch General Franco und seinen Vorgänger Primo de Rivera, haben Spanier zum Militär und der Guardia Civil noch ein gewisses gespanntes Verhältnis. Die Lösung ist spanisch: Das Militär hält sich so gut es geht von der Öffentlichkeit fern, die Bevölkerung hat es von ihrem Radar gestrichen. Spanier tendieren weniger zum Streiten, mehr zum demonstrativen Ignorieren.

Add-on: Mit der Strassenbahn nach San Cristóbal de La Laguna.

Reisende, die längere Zeit in Santa Cruz de Tenerife verbringen können, sollten einen Ausflug ins sehenswerte San Cristóbal de La Laguna unternehmen. Direkt an der Rambla de Santa Cruz hält die Strassenbahn der Linie 1, die ins Zentrum von San Cristóbal fährt.

Hin und rum.

Ob aus Übersee, Kontinentaleuropa oder vom kanarischen Archipel: Santa Cruz ist hervorragend mit Flügen und Fähren angebunden. Touristen landen hauptsächlich am Südflughafen TFS. Geschäftsleute und Interinsular-Flüge im Norden TFN. TFN liegt direkt an den beiden Städten San Cristóbal und Santa Cruz. Von TFS wie TFN wird Santa Cruz de Tenerife oder San Cristóbal mit den schnellen, modernen und komfortablen „Aeroexpress“ Bussen erreicht. Sie haben ihre Endstation im „Intercambiador de Tenerife“. Dort kann in die innerstädtischen Busse, die Strassenbahn, Inselbusse oder die Fähren umgestiegen werden, die den Hafen von Santa Cruz verlassen. Im Süden bietet sich der Fährhafen Los Christianos an.

In Santa Cruz ist man am besten zu Fuss oder mit dem Fahrrad auf den vielen Radwegen unterwegs. Wer quer oder schnell um die Stadt herum will, nimmt die preiswerten und modernen städtischen Busse. In die Aussenbezirke wird die Strassenbahn genommen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind blitzsauber, sicher und fahren in kurzen Taktzeiten. Gezahlt wird am besten mit Bonuskarten (s.u.). Auch ein Taxi kann sich der Reisende leisten, denn sie sind preiswert. Die Fahrer verlässlich und am direkten Weg unterwegs.