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Reise

Bilderbuch Teneriffa – Highlights der Kanaren Insel.

Himmlisch – Wolkenmeer und Sonnenuntergang am Teide.

Das Wetterphänomen Panza de Burro, das Wolkenmeer über Teneriffa, lässt sich besonders schön von einem der vielen Aussichtspunkte an der TF-21 geniessen.

Das Wetterphänomen Panza de Burro, das Wolkenmeer über Teneriffa, lässt sich besonders schön von einem der vielen Aussichtspunkte an der TF-21 geniessen.

Manch ein sonnenhungriger Teneriffa Tourist ärgert sich über das Wetterphänomen Panza de Burro auf Teneriffa, der Eselsbauch, das in den heissen Monaten auftritt. Der Passat streift über den Atlantik, die Luft lädt sich feucht auf und staut sich an den Westhängen der Berge Teneriffas. Sie steigt auf, kühlt ab und übersättigt. Wolken entstehen. Obwohl es in den Niederrungen dann tropisch heiss und drückend schwül ist, wird es in den Lagen zwischen 600 und 1.200 m Seehöhe empfindlich kalt, es nieselt aus den Wolken, die Sicht sinkt auf wenige Meter. Wie in einer Waschküche ist es. Unwirtliche Spätherbst Schlechtwetter Stimmung wie in den mitteleuropäischen Alpen herrscht. So gar nicht Hochsommer Teneriffa. Eine dicke Jacke ist angesagt oder schnell raus aus der Suppe.

Kaum wird die Wolkenschicht, die sich um die 1.100 m beginnt zu lichten, durchdrungen, blitzt ein makellos blauer Himmel wie selten gesehen. Es ist hochsommerlich heiss und die Luft extrem trocken. So trocken, dass die Zunge bald am Gaumen klebt. Diese Wetterlagen ermöglicht den herrlichen Bosque termófilo wie beispielsweise den Mercedes Wald.

Das Izaña Observatorium am Teide, Teneriffa freut sich über diese Wetterlage, denn die Wolkenschicht ist wie ein Vorhang, der nachts jedes Streulicht aus dem Tal abschirmt und bei mondlosen Nächten absolut stock dunkle Nächte für optimale Himmelsbeobachtungen bei glasklarem Himmel gewährleistet.

Auch der kundige Teneriffa Besucher weiss das Wetter zu nutzen. Er bricht am späten Nachmittag, optimaler Weise über die TF-21 aus Orotava, zur Hochebene des Teide Nationalparks auf. Die TF-21 bietet mehrere Aussichtspunkte und je nachdem, in welcher Höhe die Wolken aufbrechen, kann an einem der Aussichtspunkte das wunderbare Wolkenmeer bestaunt werden. Den Blick nach Westen gerichtet, ist in der Regel auch La Palma zu sehen, das spektakulär durch die Wolkendecke ragt.

Sonnenuntergang Teide: Die Sonne versinkt hinter den Bergen der insel La Palma, die aus dem Wolkenmeer ragen. Blick vom Montaña de la Carniceria 2.367 m.

Sonnenuntergang Teide: Die Sonne versinkt hinter den Bergen der insel La Palma, die aus dem Wolkenmeer ragen. Blick vom Montaña de la Carniceria 2.367 m.

Vor dem Sonnenuntergang sollte Position auf der TF-24 bezogen werden, die am Izaña Observatorium vorbei führt. Hier liegt ein Aussichtspunkt neben der Strasse, von dem aus der Sonnenuntergang und das Wolkenmeer atemberaubend schön beobachtet werden kann. Leider werden hier bei entsprechender Wetterlage in der Urlaubssaison busseweise Touristen angekarrt und so das Erlebnis verhagelt. Wer aber auf die Stichstrasse zum Observatorium abbiegt, findet einen besseren und kleineren Aussichtspunkt, an dem sich meist eine Handvoll Individualtouristen mit Sesseln bereit machen, den Sonnenuntergang zu geniessen. Gute Idee aber nicht die Beste.

Wer halbwegs zu Fuss ist, sollte jedoch am Scheitelpunkt der TF-24 vor dem Observatorium, dort wo ein Parkplatz am Corral del Niño angelegt wurde, sein Auto stehen lassen und weglos auf den Richtung Osten gelegenen Berg, der den lieblichen Namen Montaña de la Carnecería, also Metzgerei Berg, trägt steigen. Er misst 2.379 m, gut auszumachen und in leicht 15 Minuten zu erreichen, mehr ein Hügel denn ein Berg. Dort herrscht absolute Stille, keine Menschenseele. Links liegt wie ein Scherenschnitt der Teide, rechts geht die Sonne unter und im Sommer taucht sie hinter La Palma ab, das dann als Silhouette fantastisch zu sehen ist. Ist die Sonne im Wolkenmeer versunken, wäre es ein Fehler gleich abzusteigen. Wer wartet, wird mit einem atemberaubenden Nachglühen der Sonne am Horizont belohnt, die das Wolkenmeer dann von unten orange anstrahlt. Das Glühen beginnt rund eine halbe Stunde nachdem sie Sonne verschwunden ist und dauert meist eine Stunde lang an. Spektakulär!

Kultur in Beton gegossen – Auditorium de Tenerife.

Das Auditorio de Tenerife in Santa Cruz, Teneriffa.

Das Auditorio de Tenerife in Santa Cruz, Teneriffa.

Viele verbinden die Kanaren nur mit Sonne, Wellen, Sand, herrlicher Natur. An sich wäre das schon genug, nur die Kanaren und vor allem Gran Canaria und Teneriffa sind deutlich mehr. Als Pforte zwischen alter und neuer Welt waren sie die Wiege der spanischen Aufklärung. Hier gab es die verbotenen Bücher, bedeutende Freimaurer Logen wurden gegründet, Universitäten und das Gabinete Literario in Las Palmas war einer der intellektuellen Brennpunkte Spaniens. Und auch heute noch sind Las Palmas und Santa Cruz kulturell und wirtschaftlich überaus bedeutende Städte Spaniens. Das entgeht vielen Touristen. Las Palmas ist die siebt grösste Stadt Spaniens, in Deutschland wäre sie sogar die fünft grösste. Das zeigt die Dimensionen.

Neben der bedeutenden Augustiner Universität La Laguna aus dem Jahre 1701, die Universität Göttingen wurde 1737, Halle 1693 gegründet, ist unter anderem das Auditorio de Tenerife Kristallisationspunkt des intellektuellen und kulturellen Lebens Teneriffas und der Kanaren. 1989 wurde mit dem Bau des Auditoriums nach dem Entwurf des Architekten Santiago Calatrava begonnen und bis es fertig war kostete es mehr als doppelt soviel wie projektiert. Das es nicht termingerecht fertig wurde, versteht sich von selber. Die Elbphilharmonie in Hamburg ist somit in guter und schöner Gesellschaft.

Das Gebäude steht beeindruckend frei auf einem zwei Hektar grossen Areal. So kann es seine imposante Wirkung voll zur Geltung bringen. Teile der Aussenfassade sind mit zehntausenden Kachelbruchstücken verkleidet, eine Hommage an die Architektur von Antonio Gaudi. Das gesamte Gebäude wird muschelgleich von einer monumentalen Betonsichel überspannt, die funktionslos ist und aus der nachts effektvoll das Auditorium beleuchtet wird. Geht man vom Eingangsfoyer den schmalen offenen Gang an der dem Meer zugewandten Aussenfassade, so wird das Brandungsrauschen, wie wenn ein Ohr an eine Muschel gehalten wird, durch die Sichel entgegen geworfen. Kaum bekanntes Phänomen und wohl mehr Zufall als architektonisch ausgedacht. Es lohnt auch, einen Blick auf den Veranstaltungskalender des Hauses zu werfen.

Orotava – Reichtum aus Zuckerrohr und Wein auf Teneriffa.

In der kleinen Bar im Palmenpark neben der Kirche Orotavas, sitzen vormittags gerne einheimische Geschäftleute.

In der kleinen Bar im Palmenpark neben der Kirche Orotavas, sitzen vormittags gerne einheimische Geschäftleute.

Erst 100 Jahre, nachdem die Normannen Jean de Béthencourt und Gadifer de la Salle Fuerteventura und Lanzarote mit lediglich etwas mehr als 60 Abenteurern erobert hatten, gelang es Adelantado Alonso Fernández de Lugo sehr verlustreich, im Auftrag der Katholischen Könige, 1496 Teneriffa zu erobern. de Lugo war zuvor Eigentümer des Agaete Tals auf Gran Canaria, in dem er Zuckerrohrplantagen und eine Zuckerrohrfabrik errichten lies. Das dürfte ihm zu langweilig geworden sein und so verkaufte er seinen Besitz an Genueser Händler und zog in den Eroberungskrieg.

Teneriffa unterworfen, wurde er beauftragt die Insel aufzuteilen, denn sie musste bewirtschaftet werden, um Ertrag und Steuern abzuwerfen. Heiss begehrt war das weitläufige und schöne Valle de Orotava, denn auch wer von Landwirtschaft nicht viel versteht sieht sofort, wie überaus fruchtbar es ist. Und so ging das beste Stück der Insel auch an Freunde und Verwandte von Alonso Fernández de Lugo. Erst Zucker, dann Wein, Bananen und vieles mehr begründeten den Reichtum Orotavas, der heute noch deutlich sichtbar ist.

Orotava liegt 390 m über dem Meer an steilen Hängen. Wer in Zentrumsnähe parken möchte, um nicht die steilen Strassen in stechender Sonne hinaufgehen zu müssen, sollte früh morgens an Wochentagen kommen. Dann findet sich ganz im Zentrum ein Parkplatz, wenn Einheimische zur Arbeit nach Laguna oder Santa Cruz aufbrechen.

Der erste Weg führt am besten zur Kirche. Am Kirchplatz ist ein kleiner Kiosk der Stadtverwaltung zu finden, in der eine nette Dame dem Besucher einen Stadtplan aushändigt und alles Sehenswerte und den besten Rundweg erklärt. So bewaffnet kann der Tourist gut orientiert zur Besichtigung starten.

Besonders interessant ist zum Beispiel die Calle San Francisco. Die Häuser sind teils mit Holzbalkonen überfrachtet, die wenig Sinn machten, ausser sozialen Status und Reichtum zu demonstrieren. Je kunstvoller und mehr davon an der Fassade hingen, desto einflussreicher war der Bewohner. Protz des 16. Jahrhunderts.

Eine schattige Oase in Orotava ist der herrliche, kleine botanische Garten "Jardines Hijuela del Botánico" aus dem 19. Jh., heute ein kleiner Ableger des grossen "Jardín de aclimatación de La Orotava" in Puerto de la Cruz.

Eine schattige Oase in Orotava ist der herrliche, kleine botanische Garten “Jardines Hijuela del Botánico” aus dem 19. Jhd., heute ein kleiner Ableger des grossen “Jardín de aclimatación de La Orotava” in Puerto de la Cruz.

Von der Calle San Francisco ist es nicht weit zum botanischen Garten “Jardines Hijuela del Botánico” aus dem 19. Jhd., heute ein kleiner Ableger des großen “Jardín de Aclimatacíon de La Orotava” in Puerto de la Cruz. Er sollte auf keinen Fall verpasst werden, ein lauschiges Kleinod, in dem auf Bänken gut einwenig im Schatten ausgespannt werden kann, wenn die Füsse schon müde sind oder ein besonders heisser und schwüler Sommertag gegen Mittag geht.

Orotava bietet einen schönen Einblick, wie es sich vor einigen hundert Jahren als vermögender Bürger auf Teneriffa gelebt haben muss. Der Ort ist bezaubernd, besitzt viel Flair und der Besucher sollte sich einige Zeit für ihn nehmen. Eher gemütlich durch den Ort spazieren, als im Eiltempo Sehenswürdigkeiten abzuhaken. Am frühen Morgen lässt sich auch schön unter den Palmen neben der Kirche ein Kaffee trinken. Dort ist ein bei Bewohnern beliebtes kleines Lokal, das wie in Spanien üblich über den Tag von Café, zum Restaurant, zur Bar wird. Die wahre Attraktion Orotavas sind nicht die Holzbalkone, sondern die Zeitreise durch diesen historisch wundervoll erhaltenen Ort auf Teneriffa.

Frei wie ein Vogel – mit dem Gleitschirm von La Corona zum Playa Socorro auf Teneriffa.

Tandemflug von La Corona zum Playa Socorro, Teneriffa.

Tandemflug von La Corona zum Playa Socorro, Teneriffa.

Auf den Mirador de la Corona verirren sich nur wenige Touristen, obwohl er einen herrlichen Ausblick auf das Orotava Tal, die Küste und selbst den Teide bietet. Dabei liegt er nur knapp 7 Km von Los Realejos entfernt und damit direkt neben der Autopista Norte. In nur 15 Minuten ist er zu erreichen. Sollte man ihn finden, denn angeschrieben ist er erst kurz bevor man ihn erreicht und selbst die Verkehrstafeln, die die Landstrassen Nummern anzeigen sollten, sind verwachsen und kaum auszumachen.

Von Los Realejos wird die schöne TF-342 steil aufwärts genommen, die herrliche, kurvige Höhenstrasse hoch über der TF-5 nach Westen, mit sehenswerten Ausblicken. Sie zweigt schlecht markiert in Realejo alto, also der Hochstadt von Los Realejos, scharf rechts und ohne Vorwarnung ab. Die Strassenschilder sind zugewachsen. Viele verfahren sich verständlicherweise schon hier. Dann geht es kurvig auf der TF-342 nach Westen und nach einigen Kilometern taucht linker Hand ein Schild „La Corona“ auf. Über die Calle el Lance geht es dann bis zum Aussichtspunkt mit grossem Parkplatz.

Dort oben treffen sich die Gleitschirmpiloten, um in einem grossen Schwenk über das Orotava Tal hinab direkt zum Playa Socorro zu schweben. Die Ausblicke sind phänomenal und wer nicht selber fliegt, kann einen Tandem Flug buchen, um ans Meer zu gleiten. Das Ganze bei subtropischen Temperaturen in kurzer Hose und T-Shirt. Das hat was. Informationen für Privatpiloten finden sich unter „Nützliche Links“.

Der höchste Berg Spaniens – mit der Seilbahn auf den Teide.

Zu Füssen liegt der Teide Nationalpark.

Zu Füssen liegt der Teide Nationalpark.

Der Teide ist mit seinen 3.718 m der höchste Berg Spaniens. Obwohl alpinistisch völlig problemlos zu besteigen, der Anstieg erinnert mehr an einen steilen Spazierweg, ist der Aufstieg auf den Teide nicht jedermanns Sache. Um dem Klima zu trotzen, sollte der Aufstieg nachts erfolgen und auch wer keinen zero-cuatro-zero macht, wie es die Einheimischen nennen, wenn vom Playa Socorro aufgestiegen wird, sind vom Einstiegspunkt der Bundestrasse TF-21 doch knapp 10 Km und 1.600 Höhenmeter zu bewältigen. Ab 3.000 m wird die Luft auch für Bewohner der Alpen dünn. Wer direkt am Meer oder im Flachland lebt, dem setzt die Höhe auch bei bester Kondition ordentlich zu. Vor allem in Kombination mit der äquatorialen Sonne und der extrem trockenen Luft ist der Aufstieg für jeden eine konditionelle Herausforderung.

So bietet sich an, komfortabel mit der Seilbahn auf den Teide zu schweben, die Aussicht zu geniessen und zu hoffen, einen klaren Tag zu erwischen, um auch alle Nachbarinseln sehen zu können. Die Auf- und Abfahrt ist mit 27,- Euro nicht ganz billig, für Bewohner der Kanaren mit 11,- Euro ein Vergnügen, das öfter einmal leistbar ist. Es gehört einfach dazu, als Canario oder Spanier einmal im Leben am höchsten Berg Spaniens gewesen zu sein. Gegen 5,- Euro wird darüber sogar ein Zertifikat samt Foto und Stempel ausgestellt, das im Büro oder Wohnzimmer platziert das unternommene extreme alpinistische Seilbahn-Abenteuer Ungläubigen amtlich bezeugt.

Am Gipfel freilich waren die Wenigsten, denn die Seilbahn endet 260 Höhenmeter unterhalb des Teide Gipfels. Ab da geht es über den Weg No. 10, einen einfachen steilen Pfad, bis ganz nach oben. Der Weg wird von zwei Park Rangern streng samt Tor bewacht. Wer kein Carnet mit passendem Datum und Uhrzeit vorweisen kann, für den ist dort Schluss. An den beiden Rangern kommt niemand vorbei, weder bitten noch betteln hilft. Nachdem zu früheren Zeiten chaotische Zustände am Gipfel herrschten, sich stranderprobte Spanier mit Flip-flops aufmachten, den ersten Dreitausender ihres Lebens anzugehen und man dem Trubel und Retten nicht mehr Herr wurde, beschloss die Inselregierung den Zutritt zu limitieren. Online kann ein Carnet gelöst werden, das kostenlos ist aber in der Hochsaison über Monate ausgebucht ist. In der Nebensaison, vor oder nach dem Schnee, sieht es deutlich besser aus. Da ist auch die Sicht viel besser. Die Ranger werfen übrigens auch einen Blick auf das Schuhwerk und wenn das nicht passt, ist auch mit Carnet am Tor zum Weg No. 10 Endstation. Die Aussicht, jemanden zur Seilbahn tragen zu müssen, macht sehr intolerant.

Streng geregelt: Ohne Gipfel Lizenz darf man sich nur auch zwei Spazierwegen bewegen. Trotzdem grandiose Aussicht.

Streng geregelt: Ohne Gipfel Lizenz darf man sich nur auch zwei Spazierwegen bewegen. Trotzdem grandiose Aussicht.

So bleibt den nicht Carnet Besitzern nur einen der beiden Höhenwege zum Beispiel zum Mirador de la Fortaleza zu gehen. Es sei aber versichert, dass von dort die Aussicht auch nicht wesentlich schlechter als 250 m höher am Gipfel ist. Alpenverwöhnte Besucher, die sich freuen am Teide auf einer Sonnenterrasse Platz zu nehmen, die Aussicht zu geniessen und sich bewirten zu lassen, werden schwer enttäuscht werden. Das gastronomische Angebot beschränkt sich absichtlich auf zwei Getränkeautomaten. Der Seilbahnalpinist muss sich mit Chips, Wasser, Cola und Kaffee zufrieden geben. Da im Gegensatz zur Auffahrt die Abfahrt frei gewählt werden kann, ist dies beabsichtigt, um keinen Besucherstau am Berg zu verursachen. Es wird gebeten, nach spätestens zwei Stunden wieder ins Tal zu fahren, um Platz frei zu machen. Das klappt auch gut, da es selbst Teide Enthusiasten nach einer Stunde dort oben langweilig wird, denn auch freies Herumgehen im Gelände ist verboten.

Trotz der Menschenmassen gibt es durch perfekte Organisation kein Gedränge.

Trotz der Menschenmassen gibt es durch perfekte Organisation kein Gedränge.

An der Talstation der Teleferico del Teide werden immer wieder naive Besucher angetroffen, die eine Karte zur Auffahrt lösen wollen. Sie erhalten nur ein mitleidiges Lächeln, denn wer in der Saison hoch will, muss sich online mindestens einen Monat im Voraus eine Karte sichern. Für den August sollte mindestens zwei Monate vorher gebucht werden. Wer ein Ticket mit Datum, Uhrzeit und Gondelnummer, gleich einem Flugticket, ergattert hat, wird an der Talstation mehr als erstaunt sein, zum welchem Organisationstalent Spanier fähig sind, wenn sie denn nur wollen. Trotz der Menschenmassen, die alle sehr aufgeregt auf den Berg wollen, gibt es nicht das geringste Gedränge. Es geht zu wie am Airport. Wartesaal, Monitore mit Boarding aufrufen, das Ticket wird gescannt und dann entschwebt der Alpinist mit modernster österreichischer Seilbahntechnologie von Doppelmayr rasant und komfortabel gegen den Gipfel. Einwenig langsamer könnte die Gondel fahren, um die Aussicht besser geniessen zu können. Die Gondeln werden, das sei angemerkt, nicht so voll wie in den Alpen gestopft. Der Fahrgast hat viel Platz. Bei sommerlichen Temperaturen eine Wohltat.

Ohne offizielles Carnet kommt keiner auf den Weg No. 10 auf den Gipfel. Zwei Parkwächter wachen scharf und kompromisslos über die Einhaltung.

Ohne offizielles Carnet kommt keiner auf den Weg No. 10 auf den Gipfel. Zwei Parkwächter wachen scharf und kompromisslos über die Einhaltung.

Der Besuch des Teide mit der Seilbahn ist ein lohnenswertes und sehr komfortables Erlebnis. Nur sollte der Teneriffa Tourist sich sehr zeitig um die Karten kümmern, um zu einer guten Uhrzeit auf den Berg zu kommen. Wer überdies ganz auf den Gipfel will, sollte sich ein halbes Jahr vor seiner Reise um Gipfelgenehmigung und Seilbahnticket kümmern. Beides muss abgestimmt sein, denn beide gelten für eine definierte Uhrzeit und nicht für den Tag. Wer ohne Seilbahn zum Gipfel aufbricht, sollte vor 9 Uhr das Tor zum Weg No. 10 erreichen. Erst um Punkt 9 Uhr beziehen die Ranger ihren Posten und so kommt der echte Bergsteiger, ganz ohne Carnet, bis zum Gipfel, wenn er früh aus den Federn steigt.

Dem Himmel so nah – das Himmelsobservatorium Izaña auf Teneriffa.

Die Sonnenteleskope im Izaña Observatorium auf Teneriffa im Teide Nationalpark.

Die Sonnenteleskope im Izaña Observatorium auf Teneriffa im Teide Nationalpark.

Das Himmelsobservatorium Izaña ist das älteste Höhenobservatorium der Welt und ist einem schottischen Astronomen italienischen Ursprungs, Charles Piazzi Smyth, zu verdanken, der 1856 die einzigartigen Beobachtungsbedingungen entdeckte. Bis zu diesem Zeitpunkt standen die bedeutendsten Observatorien mitten in Grossstädten: London, Berlin, Wien. Durch die Elektrifizierung wurden die Grossstädte nachts plötzlich hell und die Lichtverschmutzung machte Himmelsbeobachtungen unmöglich. Die Höhenobservatorien traten ihren Siegeszug an. Izaña war das Erste seiner Art.

Heute forscht das Observatorium auf rund 2.300 m Seehöhe in den verschiedensten Bereichen. Der Schwerpunkt und dort, wo es unangefochten No. 1 weltweit ist, ist im Bereich der Sonnenbeobachtung. Mit GREGOR, dem deutschen Sonnenteleskop, ist hier das leistungsfähigste Sonnenteleskop der Welt installiert. Viele Nationen forschen am Montaña Izaña. Spanien verpachtet Grundstücke und erhält dafür als Pachtzins 20% der Beobachtungszeit am Teleskop. Die Observatorien sind robotisch. Die Forscher sitzen weltweit verteilt und bekommen über Hochleistungs-Sat-Verbindungen die Beobachtungsdaten zur Auswertung realtime übermittelt. Betrieben wird das Observatorium von Servicetechnikern, die z.B. flüssigen Stickstoff für die Kühlung der Sonnenteleskopen aus dem Tal heranschaffen oder die Mechanik warten. Astronomen sehen etwas nostalgisch mit einem lachenden und weinenden Auge auf die Entwicklung, denn eine Nacht vor Ort am Teleskope am Montaña Izaña zu verbringe, ist ein besonderes Erlebnis, das es so nicht mehr gibt.

Bei der Tour durch das Observatorium können die Teilnehmer mit Sonnenteleskopen Sonnenflecke und Sonnnen-Erruptionen beobachten.

Bei der Tour durch das Observatorium können die Teilnehmer mit Sonnenteleskopen Sonnenflecke und Sonnnen-Erruptionen beobachten.

Wer einen Einblick in das Observatorium haben und an Sonnen- oder Sternenbeobachtungen teilnehmen will, der kann zu vernünftigen Preisen verschiedenste Aktivitäten bei Volcanoteide buchen. Die Aktivitäten von Volcanoteide stechen deutlich von anderen touristischen Angeboten heraus, denn es werden unaufdringlich, ohne penetrante touristische Animation, wissensvermittelnde Erlebnisse am und um den Teide angeboten. Das Unternehmen ist Teil der Unternehmensgruppe um die Teide Seilbahn. Zur Finanzierung des Teide Seilbahnprojektes wurde in den 1950igern eine Aktiengesellschaft gegründet und die Bevölkerung aufgerufen, Aktien zu erwerben, damit das Projekt im Besitz der Inselbevölkerung bleibt. Kaum eine Familie auf Teneriffa, in der nicht ein Mitglied an der Gesellschaft beteiligt ist. So bleibt Geld, dass Sie hier ausgeben, auf der Insel und wandert nicht an Konzerne am Festland und sichert lokale Langzeit Arbeitsplätze.

Herrliche Wanderungen und düstere Geschichte – der Esperanza Wald.

Der Parkplatz von Las Raices Ausgangspunkt herrlicher Wanderungen.

Der Parkplatz von Las Raices Ausgangspunkt herrlicher Wanderungen.

Nördlich oberhalb der Ortschaft La Esperanza, der Hoffnung, liegt der Monte de La Esperanza und der weitläufige, phantastische Kiefernwald Bosque de La Esperanza. Mächtige, kanarische Kiefern ragen weit hinauf in den Himmel, so dicht, dass der Wanderer nur selten den Himmel zu sehen bekommt. Herrlich schattig an heissen Tagen wandert es sich durch den grossen Wald. Wie auf Watte geht der Besucher, denn er läuft auf zentimeterdicken Kiefernnadeln. Daher herrscht auch hier besondere Brandgefahr und keine einzige Zigarette darf entzündet werden. Laufend sind Landrover der Brifor unterwegs, um zu kontrollieren, ob nicht, wie öfter schon geschehen, ein wahnsinniger Tourist ein Feuer entzündet und eine Katastrophe auslöst. Am Gipfel des Berges hält eine Feuerwache in einem hohen Turm rund um die Uhr Ausschau und an heissen Tagen werden in kluger Voraussicht im ganzen Gebiet Löschfahrzeuge an strategisch wichtigen Punkten positioniert, um schnell eingreifen zu können. Zu schmerzlich wäre der Verlust dieses einmaligen Waldgebietes und zu schlimm die Konsequenzen für das Mikroklima.

Wanderungen lassen sich zum Beispiel blendend in Los Raíces, den Wurzeln, beginnen. Von einem grossen Parkplatz im Wald aus starten gut beschilderte idyllische Wanderungen durch das Gebiet. Auch Reitpfade sind ausgezeichnet, denn der Spanier ist nach wie vor gerne auf dem Pferd unterwegs. Die Wanderungen sind auch besonders an drückend heissen Sommertagen zu empfehlen, da kaum ein Sonnenstrahl direkt zu Boden fällt. Wer den Parkplatz einige hundert Meter hinter sich gelassen hat, taucht in den einsamen und stillen Wald ein. Es duftet herrlich nach Kiefernharz. Entspannung für die Seele.

Hier begann der spanische Bürgerkrieg. Das alte Franco Denkmal wuchert langsam zu. Der Obelisk wurde erst 2016, 44 Jahre nach der Franco Ära, geschliffen.

Hier begann der spanische Bürgerkrieg. Das alte Franco Denkmal wuchert langsam zu. Der Obelisk wurde erst 2016, 44 Jahre nach der Franco Ära, geschliffen.

Eine Schattenseite hat der Wald auch. Genau neben dem Parkplatz stand noch bis 2016 der sogenannte Franco Obelisk, den Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco y Bahamonde Salgado Pardo, kurz General Franco als „Friedensdenkmal“ errichten liess. Exakt an dieser Stelle liess er sich von seinen Getreuen am 18. Juli 1936 die Treue schwören. Danach begann er den blutigen Bürgerkrieg mit vielen Toten und tausenden Deportieren, die z.B. in Arbeitslagern auf Fuerteventura mit bloßen Händen unter brennender Sonne aus Natursteinen sinnlose Staudämme errichten mussten. Der Obelisk blieb bis zuletzt Pilgerstätte für Franco Anhänger und wurde daher 2016 geschliffen. In Francos Zeiten war er das offiziell, denn auch ein Ausflugsrestaurant, das heutige La Terraza de Betty, wurde dort im Nichts errichtet. Der Obelisk ist weg, die Anlage steht nach wie vor und wächst langsam zu. Fragt man jüngere Generationen, um was es sich handelt, stösst man auf völlige Unwissenheit.

Durch herrlichen Kiefernwald geht es zum Aussichtspunkt Mirrador de Chipeque. An klaren Tagen bietet er einen grandiosen Ausblick über das Orotava Tal. Meist ist es dort sehr ruhig.

Durch herrlichen Kiefernwald geht es zum Aussichtspunkt Mirrador de Chipeque. An klaren Tagen bietet er einen grandiosen Ausblick über das Orotava Tal. Meist ist es dort sehr ruhig.

Der Monte de la Esperanza hält entlang der TF-24 schöne Aussichtspunkte bereit. Zum Beispiel den Mirador de Chipeque. Von der TF-24 zweigt gut beschildert eine kleine Strasse ab, die sich durch den Wald zum Aussichtspunkt schlängelt. Meist ist es dort einsam und still. Der Mirador bietet einen herrlichen Ausblick über das fruchtbarste Tal der Insel, das Orotava Tal, an klaren Tagen ist La Palma zu sehen, das rund 130 km entfernt vom Aussichtspunkt liegt.

Der Märchenwald – wandern im Bosque de Las Mercedes.

Vom Mercedes Wald führt ein uralter Wasserweg, vorbei am Staudamm Ambalse de Tahodio, hinab nach Barrio de la Alegria. Eine empfehlenswerte Wanderung.

Vom Mercedes Wald führt ein uralter Wasserweg, vorbei am Staudamm Ambalse de Tahodio, hinab nach Barrio de la Alegria. Eine empfehlenswerte Wanderung.

Der Wald am Monte de Las Mercedes, am Berg der Gnade. Eigentlich gibt es nur eine Art, den Mercedes Wald im Anaga Gebirge zu beschreiben: verwunschener Märchenwald. Die feuchten Passatwolken, die sich in ihm fangen, ermöglichen eine einzigartige Flora. In ihm finden sich mehr Endemiten als in ganz Mitteleuropa, so gross ist der Artenreichtum. Der Wald ist derart dicht aus kanarischen Lorbeerbäumen und anderen Baumarten gewachsen, das man, im Gegensatz zum weiten La Esperanza Wald, in ihm nur auf den alten Wegen, die in den Wald geschlagen wurden, vorwärts kommt. Im Wald riecht es exotisch und besonders mystisch und verwunschen wird es in ihm, wenn sich gerade einmal wieder die Passatwolken fangen. Es ist feucht wie in einem Gewächshaus und der Teneriffa Wanderer, der den Wald durchstreift, kommt ordentlich ins Schwitzen.

Vom Besucherzentrum des Mercedes Waldes, in dem kostenlose Karten und gute Beratung geboten wird, startet ein Rundweg, der in drei Kategorien gegliedert ist. Der leichteste Abschnitt ist holzbeplankt und ermöglicht auch Menschen mit Gehbehinderung oder Rollstuhl in diese einmalige Welt vorzudringen. Eine sehr schöne Idee. Die grosse Runde dauert eine Stunde und erreicht auch eine Aussichtsplattform, die an die Küste blicken lässt.

Wem das zu wenig ist, dem bieten sich die alten Wasserwege an, die bis an die Küste hinab, 600 Höhenmeter sind zu bewältigen, führen und zum Beispiel die Orte Anaga oder Valleseco erreichen. Der letzte Ort beschreibt, warum diese Wege gebaut wurden: Valleseco, das trockene Tal. Die Wege sind eine Mischung aus Wasserrinnen und neben ihnen herführenden Instandhaltungswegen, wie es sie auch sonst auf der Welt gibt, in Südtirol oder Tirol zum Beispiel. Sie leiteten das Wasser von Monte de Las Mercedes auf die Plantagen im Tal. Sehr einsam ist es auf diesen Wegen, die schön und empfehlenswert sind.

Ausserhalb des Wochenendes, wenn die Illanos de Los Viejos nicht von Canarios besiedelt werden, ist es ein herrlich ruhiger und schattiger Ort zum Entspannen.

Ausserhalb des Wochenendes, wenn die Illanos de Los Viejos nicht von Canarios besiedelt werden, ist es ein herrlich ruhiger und schattiger Ort zum Entspannen.

Trubel herrscht nur am Parkplatz des Mercedes Waldes und auf der mittleren Runde des Besucherweges. Abseits dessen wird es ruhig und still. Selbst Picknick Anlagen hat der Besucher wochentags ganz für sich alleine. Zum Beispiel die Llanos de Los Viejos, die zwischen Las Mercedes und dem Besucherzentrum zu finden sind. Hier wurde ein Stollen in den Berg getrieben, um Wasser aufzufangen und ins Tal zu leiten. Den Namen haben die Llanos de Los Viejos, also die Ebenen der Alten, da es Brauch war, dass Taxifahrer von Santa Cruz einmal im Jahr die Senioren des Altersheimes zur Quelle chauffierten, um ihnen dort ein Picknick auszurichten. Ein schöner Brauch, der das starke soziale Gefüge der Canarios widerspiegelt.

Unterwegs in atemberaubender Landschaft – der Teide Nationalpark.

Der letzte Vulkanausbruch im Teide Nationalpark Teneriffa war 1909. Der Chinyero brach aus. Auf der Lava beginnt ganz langsam neues Leben zu entstehen.

Der letzte Vulkanausbruch im Teide Nationalpark Teneriffa war 1909. Der Chinyero brach aus. Auf der Lava beginnt ganz langsam neues Leben zu entstehen.

Die Kanaren und der Teide Nationalpark auf Teneriffa sind für Naturwissenschaftler in vieler Hinsicht ein lebendes Labor. Die Kanaren werden auch als die Galapagos Inseln für Botaniker bezeichnet. Durch die abgeschiedene Lage, die späte Kultivierung und das stetige Klima erhielten sich Arten, die auch im Tertiär in Mitteleuropa heimisch waren, dort aber ausstarben oder sich in eine andere Richtung weiter entwickelten.

Die unzähligen Vulkane und ihre Münder, der Teide ist der höchste der diversen Kegel, bilden das geologische Rückgrat Teneriffas und sind für Geologen besonders interessant. Auch wenn es derzeit sehr ruhig aussieht, die Vulkane sind keineswegs erloschen nur derzeit inaktiv. Der jüngste von ihnen, der Chinyero, bracht das letzte mal 1909 aus. Vieles lässt sich hier in Bezug auf Geologie und Vulkanismus erkunden und beobachten.

Auch die Vegetation ist grossartig, denn der Besucher erlebt weltweit charakteristische Klimazonen auf engstem Raum, die gänzlich unterschiedlich sind und wie mit dem Lineal gezogen andere Vegetationsformen hervorbringen. Es ist lohnend sich einwenig mit ihnen zu befassen, um nicht nur zu sehen sondern auch zu verstehen.

Als sich der grosse deutsche Universalgelehrte Alexander von Humboldt am 20. Juni 1799 in Teneriffa aufmachte, den Teide zu besteigen, dokumentierte er die Klimazonen, die ihn faszinierten. In Lateinamerika angekommen stellte er fest, dass dort ebensolche Klimazonen existieren. Aus dieser Entdeckung entwickelte er als erster Forscher das Modell der Klimazonen, inspiriert durch seine Teide Besteigung und die vergleichenden Beobachtungen in Lateinamerika. Zur weiteren Erforschung des Weltklimas erfand er die Isothermen und vieles mehr.

Die Klimazonen des kanarischen Archipels.

  • 0 – 400 m | Basal | Cardonal-tabaibal
  • 500 – 1.200 m | Transición | Bosque termófilo
  • 1.200 – 2.000 m | Montano seco | Pinar
  • > 2.000 m | Alta montaña | Retamar-codesar

Jede dieser Zonen bietet einzigartige und unterschiedlichste Naturerlebnisse. Das macht den Teide Nationalpark, zusammen mit dem Vulkanismus, besonders spannend und durch den Abwechslungsreichtum wahrlich ein Genuss für alle Sinne.

Zone Basal – 0 – 400 m.

Der kanarische Cardon, ein Endemit der Kanaren. Des milchige Saft des Wolfsmilchgewächses ist giftig und sollte auch nicht auf die Hände und schon gar nicht in die Augen kommen.

Der kanarische Cardon, ein Endemit der Kanaren. Der milchige Saft des Wolfsmilchgewächses ist giftig und sollte auch nicht auf die Hände und schon gar nicht in die Augen kommen.

Die unterste Klimazone erlebt jeder Tourist am Strand, mit subtropischen Klima, das zum Baden einlädt und den vielen kanarischen Cardons, ein kanarisches Wolfsmilchgewächs, das die meisten Touristen für einen Kaktus halten. Im natürlichen Ursprung ist es die Zone der Wolfsmilchgewächse, die in unterschiedlichsten Arten auftreten. Rund 7.000 gibt es davon weltweit, schätzt die Wissenschaft.
Der Mensch hat die Zone für die Landwirtschaft erobert. Üppig wachsen Bananen, Papayas, Zitrusfrüchte, Wein, Papas antiguas, Färberflechten, Feigenkakteen, Zuckerohr und leider auch Tomaten, eine wassergierige Pflanze, die eigentlich auf der Insel in solchen Massen nichts zu suchen hätte. Ein Großteil der Pflanzen wurden von den Eroberern aus Neuspanien, Lateinamerika und Karibik, mitgebracht. Auf Grund ähnlichen Klimas und Höhenlagen, liessen sie sich gut kultivieren. Beispielsweise Opuntien wie der Feigenkaktus, auf dem eine Schildlaus zur Purpurgewinnung gezüchtet wurde oder die Papas antiguas, eine edle kleine lateinamerikanische Kartoffel, die nur in Höhenlagen gedeiht und aus denen die köstlichen Papas arrugadas zubereitet werden, so man nicht billige, britische Importkartoffeln vorgesetzt bekommt.

Zone Transición – 500 – 1.200m.

Vom Mercedes Wald führt ein uralter Wasserweg, vorbei am Staudamm Ambalse de Tahodio, hinab nach Barrio de la Alegria. Eine empfehlenswerte Wanderung.

Vom Mercedes Wald führt ein uralter Wasserweg, vorbei am Staudamm Ambalse de Tahodio, hinab nach Barrio de la Alegria. Eine empfehlenswerte Wanderung.

Wer an heissen Tagen, wenn sich das typische Wolkemeer bildet und die Passatwolken an den Westhängen der Insel aufsteigen und festhängen, vom Strand hinauf in den Teide Nationalpark begibt, versteht sofort, was mit dem Bosque termófilo gemeint ist. Schlagartig wird es in der Nebelschicht, aus der es unablässig nieselt, unwirtlich kalt. Keine 100 m reicht die Sicht und obwohl noch im Tal die feuchte Hitze bei der geringsten Anstrengung Schweissausbrüche verursachte, ist kaum 600 Höhenmeter weiter oben eine dicke Jacke angesagt.

Offensichtlich, warum diese Zone dicht zugewachsen und extrem grün ist. Bei genauem Hinsehen ist zu entdecken, dass jede der Pflanzen eine eigene Strategie entwickelt hat, das feuchte Nass aus der Luft zu filtern. Denn richtig regnen tut es nur in der Regenzeit ab November.

Am besten zu erleben ist dieses Schausiel aus Passatwolken und Wolkenmeer, wenn die TF-21 von Orotava aus genommen wird. Sie bietet unzählige Aussichtsterrassen, die je nachdem, ob die Wolken schon bei 1.100 oder erst bei 1.200 m aufreissen, den richtigen Mirador bereit hält. Die Wolken sind so plötzlich verschwunden wie sie kamen und ein unwirklich klares Tiefblau des Himmels leuchtet dem Besucher entgegen.

Zone Montano seco – 1.200 – 2.000 m.

Durch den dick mit Kiefernnadeln belegten Boden und die Trockenheit, ist das Gebiet höchst Waldbrand gefährdet. Die Brifor kontrolliert scharf. Kein Feuer, keine Zigarette!

Durch den dick mit Kiefernnadeln belegten Boden und die Trockenheit, ist das Gebiet höchst Waldbrand gefährdet. Die Brifor kontrolliert scharf. Kein Feuer, keine Zigarette!

Nachdem die Waschküche der Transición Zone verlassen wurde, strahlt dem Besucher ein faszinierend klares Himmelsblau entgegen. Unwirklich und auf Fotos wirkt es wie künstlich bearbeitet. Doch die extrem trockene, staubfreie, klare Luft lässt den Himmel tatsächlich so wunderschön erstrahlen. Schon Alexander von Humboldt war davon begeistert und mass mit einem mitgeführten „Cyanometer“ laufend, wie der Himmel beim Anstieg immer tiefer blau wurde.

Warum die Zone „seco“ trocken heisst, ist auch schnell am eigenen Leib zu verspüren. Die Luft ist derart trocken, dass schon bald die Zunge am Gaumen klebt. Dazu ist es nach der kühlen Transición Zone plötzlich wieder sehr warm.

Die Zone ist das Revier der endemischen kanarischen Kiefer. In ähnlicher Form sind sie nur noch in Asien zu finden. Mächtige, hohe Bäume, mit faszinierend buschigen Nadeln. Sie filtern die geringste Feuchtigkeit aus der Luft, denn auch die Kiefer braucht Wasser. Am schönsten ist diese Zone um den Monte de la Esperanza zu erleben, entlang der TF-24.

Die Zone Montano seco ist am Teide wohl jene, die direkt mit dem Auto erreichbar die meisten Naturspektakel bietet.

An der TF-21 zum Beispiel

  • die Ucana Ebene, die aus vulkanischen Fall-out entstanden ist und aussieht, wie wenn die Natur in rund zweitausend Meter Höhe einen Sandstrand angelegt hätte.
  • Oder die Los Roques, Lavafelsen, die bizarr in der Landschaft stehen,
  • gefolgt von den Los Azulejos, Lava, die zu intensiv türkisfarbenem Fels verwittert ist.
  • Kurz nach den Los Azulejos taucht der Zapatilla de la Reina auf, das Schühchen der Königin, eine bizarre Lavaformation, die einem hochkackigen Damenschuh ähnelt.

Wird von der TF-21 der Abzweig auf die TF-38 Richtung Los Gigantes genommen, wird der Vulkan Chinyero erreicht, der 1909 ausbrach. Das Lavafeld kann durchwandert werden. Einsam und wie auf einem anderen Planeten fühlt sich der Wanderer und immer wieder tauchen kleine Inseln aus Kiefern auf, mit der die Natur langsam aber hartnäckig beginnt, das lebensfeindliche Ambiente zurück zu erobern.

Sehr schön verläuft die TF-31 auch in einer Kehre, in dem durch den Strassenbau eine Schneise in den Boden geschlagen wurde, und herrlich drei Schichten unterschiedlicher Vulkanausbrüche zu sehen sind.

Zone Alta montaña – > 2.000 m.

Bizarre Pflanzenformationen auf der in der Abendsonne leutenden Lava.

Bizarre Pflanzenformationen auf der in der Abendsonne leuchtenden Lava.

In der Hochgebirgszone sind nur noch Pflanzen heimisch, die den extremen Temperaturschwankungen am Teide zwischen enormer Sommerhitze und Schnee im Winter trotzen können. Flechten, Ginster und ähnliches leben in dieser Zone. Ab 3.000 m wird auch die Luft zunehmend dünner, das Atmen beschwerlicher.

Die touristischen Attraktionen, neben den schönen und sehr ruhigen und einsamen Wanderwege, die oft grandiose Ausblicke eröffnen, sind das Izaña Observatorium und der Teide mit seiner Seilbahn.

Punta Teno – abenteuerlich zum westlichsten Punkt Teneriffas.

Schön aber nicht gefahrlos. Die kritischen Stellen, die 2016 bei einem Felssturz verlegt wurden, sollten auch trotz der Fangnetze schnell passiert werden.

Schön aber nicht gefahrlos. Die kritischen Stellen, die 2016 bei einem Felssturz verlegt wurden, sollten auch trotz der Fangnetze schnell passiert werden.

Von Buena Vista del Norte geht es über die abenteuerliche TF-445, die ähnlich der GC-200 von Gran Canaria direkt in den Fels geschlagen wurde, zum westlichsten Punkt Teneriffas. Der Lava-Fels ist brüchig und immer wieder verlegen oder zerstören gefährliche Felsstürze die Strasse. Zuletzt im Juli 2016 und nach den Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten und dem Anbringen von Fanggittern im Dezember 2016 wieder eröffnet. Daher sollte die Strasse zügig befahren werden.

Am Ende der TF-445 wird der Punta de Teno mit dem gleichnamigen Leuchtturm aus dem Jahre 1893, der westlichste Punkt auf Teneriffa, erreicht. Die Einheimischen lieben diesen Ort, der auch einen kleinen Fischerhafen samt Mole hat. Zu gerne verbringen hier die Familien die heissen Tage beim Baden, Fischen und Grillen am Meer. An Wochenenden ist auf der schmalen Strasse ohne Parkmöglichkeiten Chaos angesagt, welches ein Inselbeamter mit stoischer Gelassenheit versucht in Grenzen zu halten. Da die Situation jedoch immer schlimmer wurde, wird seit Anfang 2017 die TF-445 an Wochenenden gesperrt und ein Shuttlebus verkehrt zwischen Buena Vista del Norte und dem Punta de Teno.

Hafen, Bucht und Mole werden am Wochenende von Einheimischen Familien, Pärchen und Halbwächsigen gestürmt. Man trifft sich, badet, fischt, isst und trinkt. Lieblingsbeschäftigungen der Kanarios. Trotzdem geht es ruhig und entspannt zu.

Hafen, Bucht und Mole werden am Wochenende von Einheimischen Familien, Pärchen und Halbwächsigen gestürmt. Man trifft sich, badet, fischt, isst und trinkt. Lieblingsbeschäftigungen der Kanarios. Trotzdem geht es ruhig und entspannt zu.

An klaren Tagen können von der Westspitze von Teneriffa La Palma, La Gomera und die Los Gigantes gesehen werden. Im Malpais wächst üppiger kanarischer Cardon, ein endemisches Wolfsmilchgewächs, dessen klebriger, weisser Saft giftig ist. Die Guanchen, wie sich die Ureinwohner selber nannten, nutzen ihn zum Fischen. Sie verteilten den Saft in Lagunen und betäubten damit Fische, die oben aufschwammen und so bequem eingesammelt werden konnte. Auch der Mensch sollte den Saft meiden, vor allem darf er keinesfalls in die Augen geraten.

Schwer bewacht – Puerto de la Cruz.

Die Feuerkraft der Bateria de Santa Barbara war enorm und wohl recht abschreckend!

Die Feuerkraft der Bateria de Santa Barbara war enorm und wohl recht abschreckend!

Mit der Eroberung der kanarischen Inseln und der folgenden Entdeckung der neuen Welt, stieg Spanien zur Handels-Weltmacht auf. Von den Kanaren kamen Zucker, Wein, Purpur- und Indigo-Farbstoff, Kalk, Zitrusfrüchte und mehr. Aus der neuen Welt Silber, Gold, neue Lebensmittel wie die Kartoffel und vieles mehr.

Auch das überaus fruchtbare und klimatisch begünstigte Orotava Tal auf Teneriffa mischte massiv mit und produzierte in Europa heiss begehrte Waren in grosser Menge. Da es Anfang des 16. Jdh. weder Strassen noch Brücken auf Teneriffa gab, war es logistisch nicht möglich, grosse Warenmengen aus Santa Cruz zu verschiffen. So entwickelte sich aus dem kleinen Fischerhafen an der Küste unterhalb Orotavas rasant der Handelshafen Puerto de La Cruz.

Argwöhnisch wurde das prosperierende Spanien von anderen Ländern beobachtet. Portugiesen waren nicht begeistert, dass sich Spanien Richtung Süden ausdehnte, England sah seine Stellung als bedeutendste Handelsmacht der Welt gefährdet und nordafrikanische Piraten witterten den zu machenden Profit. Keiner hatte Gutes im Sinn. Die Folgen waren nordafrikanische Piratenüberfälle auf die Kanaren, Portugiesen störten die Handelswege und englische Freibeuter bezahlt von der englischen Krone attackierten die Kanaren wo es nur ging. Das Empire gab sich scheinheilig unbeteiligt.

Überall in den Seitengassen hinter dem Hafen Holz-Balkone. In früheren Zeiten der Luxus schlechthin, mit dem der eigene Reichtum und die soziale Stellung selbstbewusst zur Schau gestellt wurde.

Überall in den Seitengassen hinter dem Hafen Holz-Balkone. In früheren Zeiten der Luxus schlechthin, mit dem der eigene Reichtum und die soziale Stellung selbstbewusst zur Schau gestellt wurde.

Verteidigungsanlagen wurden zum Schutz über das gesamte Kanarische Archipel errichtet. Der spanische König Philipp II. beauftraget den italienischen Festungsbaumeister Leonardo Torriani das Archipel zu bereisen und einen Plan für die Errichtung von Verteidigungsanlagen auszuarbeiten. Ergebnis dieser Reise war auch die Bateria de Santa Barbara auf Teneriffa, die mit enormer Feuerkraft den Hafen verteidigen konnte und nie eingenommen wurde. Wer über die beeindruckende Wehranlage spaziert, sollte einen Blick auf die Innschriften der Kanonen werfen, die zu damaligen Zeiten so wertvoll waren, dass jede einen eigenen Namen trug. Interessant auch, dass sie zum Teil von Rio Tinto produziert wurden, einem Unternehmen, das noch heute existiert und auf die Rio Tinto Kupfer Minen in Spanien zurück geht, in denen schon die Römer schürften. Heute gehört Rio Tinto zu Atlantic Copper. Die gesamte Verteidigungsanlage war für damalige Verhältnisse monumental und hoch modern. So war das Pulverlager, die Achillesferse jeder Wehranlage, weit von der Batterie entfernt und durch einen unterirdischen Gang zu erreichen.

Wer den Geist des ursprüngichen Kanaren Tourismus spüren möchte, ist im Hotel Monopol der Familie Gleixner genau richtig.

Wer den Geist des ursprüngichen Kanaren Tourismus spüren möchte, ist im Hotel Monopol der Familie Gleixner genau richtig.

Wer vor hat in Puerto de la Cruz auf Teneriffa zu übernachten und sich gerne in den Charme vergangener Zeiten zurück versetzen will, der könnte das Hotel Monopol am Kirchplatz in Betracht ziehen. Es ist eines der drei ersten Hotels, die im Zuge des aufkommenden Tourismus in Puerto de la Cruz entstand, wurde in einem alten Herrenhaus aus dem Jahre 1742 errichtet und ist ohne Unterbrechung seit 1928 in der Hand der Familie Gleixner. Aus den Zimmern hat der Gast einen direkten Blick auf den Kirchplatz, vom Pool auf der Terrasse wird die Bateria de Santa Barbara übersehen. Den Luxus und Komfort eines neuen Designerhotels darf man nicht erwarten, denn es ist ein altes Gemäuer. Dafür bietet es andere Vorzüge. Wer sich nachmittags im herrlichen Patio niederlässt oder der Bar, um den 5 Uhr Tee einzunehmen, der fühlt sich in einen Agatha Christie Film versetzt. Wer härterem wie kanarischem Rum zuspricht, der wird beginnen nach Hercule Poirot in Form Peter Ustinovs Ausschau zu halten, der hinter den vielen Vasen und Gewächsen auf Suche nach Indizien zu entdecken sein müsste. Das Haus hat Flair und könnte ohne jegliche Dekoration ein fantastisches Agatha Christie Ambiente abgeben, in dem Herren in hellem Leinenanzug und Damen mit kunstvollen Hüten sitzen.

Schutzheilige des kanarischen Archipels – La Candelaria.

La Candelaria, Teneriffa mit der bedeutendsten Wallfahrtskirche des Archipels, Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria.

La Candelaria, Teneriffa mit der bedeutendsten Wallfahrtskirche des Archipels, Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria.

Die Schutzheilige des kanarischen Archipels ist die Nuestra Señora de Candelaria, der die Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria gewidmet wurde. In einer Felsgrotte unweit am Meer steht eine Marienstatue, eine Replik aus dem Jahre 1830, da die ursprüngliche bei einer Sturmflut 1826 ins Meer gespült wurde. Die original Statue wurde angeblich 100 Jahre vor der Kastilischen Eroberung der Insel von zwei Guanchen am Strand gefunden und ehrfürchtig aufbewahrt. Die katholische Kirche war immer schon sehr erfindungsreich, ihren Machtanspruch durch göttliche Fügung zu rechtfertigen und zu untermauern und selbst die haarsträubendsten Geschichten wurden geglaubt.

Viele andere Kirchen und Gemeinden des Archipels haben ebenfalls die Nuestra Señora de Candelaria zu ihrer Schutzheiligen gewählt. Immer zum 14. und 15. des August finden umfangreiche Wallfahrten und Fiestas zu Ehren der Heiligen am ganzen Archipel statt, der Brennpunkt ist natürlich La Candelaria auf Teneriffa.

Gegenüber der Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria stehen an der Promenade überlebensgrosse Statuen der letzten Guanchen Könige, der Menceys. Eroberer und Verteidiger Teneriffas stehen sich gegenüber.

Gegenüber der Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria stehen an der Promenade überlebensgrosse Statuen der letzten Guanchen Könige, der Menceys. Eroberer und Verteidiger Teneriffas stehen sich gegenüber.

Gegenüber der Basilika stehen an der Meerespromenade überlebensgrosse Statuen der letzten Guanchen Könige, die sich sage und schreibe 100 Jahre gegen die Eroberung durch die Kastilier erfolgreich zu wehr setzten. Man geht davon aus, das es um die 30 tsd. Guanchen waren, die immer wieder spanischen Heeren von bis zu 1,5 tsd. Mann vernichtende Niederlagen zufügten. Da es sich um eine Steinzeitkultur ohne Eisen handelte, verteidigten sich die Guanchen nur mit Stöcken und Steinen gegen die Invasoren. Wer die Statuen genau ansieht, wird den einen oder anderen König mit einem Felsbrocken in der Hand entdecken.

Schlussendlich waren die Guanchen gegen die Fernwaffen der Spanier wie Ambrust oder Bogen unterlegen. Als Rache für die als „Gemetzel von Acentejo“ von 1494 in die Geschichte eingegangene Schlacht, in der die Guanchen ein gesamtes spanisches Berufsheer regelrecht ausradierten, brachten die Spanier als sie auf der Insel die Oberhand gewannen, jeden Guanchen um, der sich nicht als Sklave zur Arbeit unterwarf und dazu war kaum einer der Ureinwohner bereit. Den tiefen Sinn der Guanchenkönige, die der Basilika gegenüber stehen, wird wenigen Besuchern bewusst.

Badespass – der historische Hafen Garachico auf Teneriffa.

Die Naturschwimbecken am Castillo sind eine Attraktion und werden von den Einheimischen am Wochenende gestürmt.

Die Naturschwimbecken am Castillo sind eine Attraktion und werden von den Einheimischen am Wochenende gestürmt.

Kaum war Santa Cruz gegründet, verlor es zum Ärger seiner Bewohner auch schon wieder seine Bedeutung. Die Musik spielte an der Westküste, wo Zucker und Wein produziert und verschifft wurde. So stiegen die Häfen Puerto de la Cruz und Villa y Puerto de Garachico zu den Zentren der Insel auf, wobei zunächst Garachico den Ton angab.

Es wurde 1496 vom Genueser Bankier Cristóbal de Ponte auf Teneriffa gegründet und entwickelte sich zum wichtigsten Handelshafen der Insel. Zucker und Wein wurde verschifft und es musste genauso wie Puerto de la Cruz durch eine Wehranlage, das Castillo de San Miguel, gegen Angriffe von Freibeutern, die eine lukrative Prise witterten, geschützt werden. Genueser waren, was etwas in Vergessenheit geriet, die aktivsten Akteuere im kanarischen Zuckeranbau und Handel. Auch die Plantagen und Zuckerrohrfabrik in Agaete auf Gran Canaria waren in Genueser Hand und der dazugehörige Hafen Puerto de las Nieves.

Garachico – so malerisch und so pulsierend belebt.

Garachico – so malerisch und so pulsierend belebt.

Doch am 5. Mai 1706 kam die Katastrophe. Der Volcáno Garachico, der Montaña del Estrecho, brach aus, die Lava ergoss sich bis ins Meer und zerstörte den Stadtkern, Kirche und ein Grossteil des Hafens. Die ins Meer geflossenen Lavaströme bieten zur Freude Einheimischer und Touristen nun natürliche Atlantik-Schwimmbecken, in denen gefahrlos gebadet werden kann. An heissen Wochenenden bricht dort das reinste Chaos aus, wenn hunderte Canarios die Naturschwimmbecken stürmen. Ein Erlebnis.

Der Vulkanausbruch bedeutete 1706 das Ende des Wohlstandes von Villa y Puerto de Garachico. Die Händler zogen in den Hafen von Orotava, Puerto de la Cruz, der damit zum bedeutendsten der Insel aufstieg.

Von Garachico führt die nur von ortskundigen befahrene kleine und spektakuläre Strasse TF-421 Richtung Masca. Sie mündet später in die TF-82 nach Masca ein. In atemberaubenden Kehren erklimmt die TF-421 die Flanken des Montaña del Estrecho und hält sehenswerte Tiefblicke auf Garachico bereit, die Küste und die „Ramblas“, die kleinen Felsinseln im Meer, an denen sich die Brandung filmreif bricht.

Wohnen auf Teneriffa.

Hotel Monopol der Familie Gleixner: Das Haus aus 1742 präsentiert sich statusbewusst mit unzähligen Holz-Balkonen.

Hotel Monopol der Familie Gleixner: Das Haus aus 1742 präsentiert sich statusbewusst mit unzähligen Holz-Balkonen.

Economy – im Zentrum der Westküste (Los Realejos).
Route Active Hotel. Ideal für Touren in den Teide Nationalpark auf Teneriffa liegt Los Realejos. Eine ruhig gelegene Anlage aus den 1970igern wurde mit viel Energie zu einem sportlichen Hotel umgebaut. Das Route Active Hotel bietet grosse, moderne Appartements mit kleiner Küche zu vernünftigen Preisen.

Nostalgie – versetzt in die Anfangszeiten des Tourismus (Puerto de la Cruz).
Hotel Monopol. Zwischen Kirche und Wehranlage des Hafens wurde ein altes Herrenhaus aus dem Jahr 1742 im Jahr 1928 von der Familie Gleixner zu einem der drei ersten Hotels im Ort umgestaltet. Das Hotel wird nach wie vor von der Familie geführt und besticht durch seinen nostalgischen Stil ohne Luxus. Hier kann zu vernünftigen Preisen in authentisch historischem Umfeld einfach gewohnt werden.

Luxus – in alten Herrenhäusern des Genueser Bankiers de Ponte (Garachico).
Hotel San Roque. Am nördlichen Ende der Westküste liegt der historische Ort Garachico, der vom Genueser Bankier Cristóbal de Ponte 1496 gegründet wurde. Zwei alte Herrenhäuser der Familie de Ponte wurden zu einem herrlichen Boutique Hotel umgestaltet.

Nützliche Links.

 

Teneriffa – der grosse Download Bereich.

Alle Prospekte: © Turismo de Tenerife, s.a. https://www.webtenerife.com, Stand September 2019.

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